Kommentar Dinge hinterfragen — aber richtig

Das Coronavirus hat die Welt verändert. Nichts ist mehr so, wie es noch vor wenigen Wochen war. Statt unsere Freunde zu umarmen, müssen wir Abstand halten.

 Konrad_Sarah

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Foto: SZ/Robby Lorenz

Beim Einkaufen tragen wir Masken, um uns und andere zu schützen. Zahlreiche Menschen sorgen sich um ihre Gesundheit, ihren Job, ihre Zukunft. Über die Medien erreichen uns Bilder aus anderen Ländern, in denen die Pandemie mit Massengräbern, Leichen beladenen Lastwagen und überfüllten Intensivstationen einhergeht. All das ist unheimlich und macht vielen Leuten Angst. Das Letzte, was wir in der jetzigen Situation gebrauchen können, sind daher Verschwörungstheoretiker, die diese Panik ausnutzen und mit ihren Behauptungen noch mehr Unruhe in der Gesellschaft stiften.

Allerdings ist es meist sinnlos, mit solchen Menschen über ihre Aussagen zu reden. Klar kann man versuchen, ihnen die Schwächen ihrer Argumentation aufzuzeigen. Doch Verschwörungstheoretiker sind ziemlich gut darin, Logikfehler zu ignorieren. Letztendlich ist es daher unmöglich, zu beweisen, dass eine Verschwörungstheorie nicht existiert. Statt uns also auf nervenaufreibende Diskussionen einzulassen, sollten wir uns selbst und andere davor bewahren, in eine dieser Fantasiewelten hineinzurutschen.

Dies gelingt, indem wir uns eine eigene Meinung bilden. Dazu müssen wir die Dinge abwägen, anzweifeln und immer wieder hinterfragen – und zwar auf eine sachliche und faktenbasierte Art und Weise. Das hat jedoch nichts mit den angeblich kritischen Fragen der Verschwörungstheoretiker zu tun, die uns ganz ohne fundierte Beweise einen Komplott der Regierung vorgaukeln oder das Coronavirus mit einer saisonalen Grippewelle gleichsetzen.

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