Wann schleift man als Trainer ab?

Nachschuss · Sieben Jahre als Trainer bei einem Verein können in unserer heutigen Zeit eine verdammt lange Zeit sein. Das zeigt die Diskussion über das Fußball-Thema der Woche, den Abschied von Jürgen Klopp als Trainer von Borussia Dortmund . Und die Mechanismen scheinen in der Bundesliga wie der Bezirksliga dieselben zu sein.

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Foto: Robby Lorenz

Spieler und Trainer gewöhnen sich aneinander, vielleicht zu sehr, die Autorität kann leiden.

Dass es auch anders geht, haben Trainer-Legenden wie Guy Roux , Otto Rehhagel , Thomas Schaaf oder Alex Ferguson gezeigt. Eine solch lange Zeit bei einem Verein gelingt heute aber so gut wie keinem mehr, noch nicht mal in der Kreisliga. Dass ausgerechnet bei einem der erfolgreichsten Vereine im Ost-Saarland der dienstälteste Trainer arbeitet, ist eine Ausnahme, keine Regel. Marco Emich ist nun schon seit 13 Jahren bei Saarlandliga-Tabellenführer FSV Jägersburg. Es kann also auch gut gehen mit Langfristigkeit und kontinuierlichem Arbeiten.

Die meisten Trainer im Amateurfußball, mit denen wir in den vergangenen Jahren gesprochen haben, meinten dagegen nach spätestens vier, fünf oder sechs Jahren, dass sie "mal etwas Neues machen wollen". Und dass dies nicht nur ihnen, sondern auch dem Verein guttun würde. Eine Argumentation, die sich stark nach Jürgen Klopp anhört.

Dazu kommt im reinen Amateurfußball, dass man dem Vernehmen nach als Trainer froh sein kann, wenn die Jungs überhaupt pünktlich zu Training und Spielen kommen. Stress auf der Arbeit und viele Freizeitmöglichkeiten spielen da eine Rolle. Daher Respekt an alle Trainer, die den Abnutzungserscheinungen zum Trotz schon seit mindestens fünf Jahren bei einem Verein sind. Sie haben offensichtlich Talent in Sachen Menschenführung. Gefragt sind heutzutage keine "Schleifer" mehr. Abschleifen tut sich nämlich vieles offenbar von selbst.

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