Apropos – Die tägliche SZ-Kolumne Nein, das ist kein Schmuck!

Sinnbefreit: Diese bunten Dinger hat das Christkind nicht aufgehängt.

Tütchen mit Hinterlassenschaften haben im Wald nichts zu suchen
Foto: Robby Lorenz

Wer zwischen den Jahren oder Anfang des neuen Jahres draußen unterwegs war, hat sie vielleicht auch gesehen: Bäumchen mitten im Wald, die weihnachtlich geschmückt waren. Manche wurden sogar zusätzlich mit Futter für Vögel, Rehe und andere wild lebende Vierbeiner bestückt. Ich weiß nicht, was Naturschützer dazu sagen, aber ich finde das eine tolle Idee (wenn Christbaumkugeln und Co. nach Weihnachten auch wieder den Weg aus dem Wald heraus finden). Neulich aber musste ich zweimal hinsehen ob des ungewöhnlichen Schmucks, der auf meinem Spazierweg die eine oder andere Hecke beziehungsweise Bäumchen zierte. Rot, lila, blau und schwarz hingen und hängen sie in den Zweigen. Und zwar derart, dass schnell klar ist:

Die hat nicht das Christkind aufgehängt. Und auch sonst niemand. Vielmehr wurden sie in die Hecken am Wegesrand geworfen und blieben an einem der Zweige hängen. Samt Inhalt. Und der stinkt gewaltig. Von was ich rede? Von Kotbeuteln. Also von Plastiktütchen, mittels derer Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Schützlinge entsorgen können.

Nur: Ein Wald ist kein Vorgarten, Spielplatz, Gehweg oder Weidegrund, wo es nicht nur Sinn ergibt, die Hinterlassenschaften zu entfernen, sondern sich auch so gehört. Nicht falsch verstehen: Meinetwegen können auch im Wald die Häufchen entfernt werden. Aber dann bitte die Hinterlassenschaft im Tütchen auch mitnehmen und in einem Mülleimer entsorgen – und nicht den vollen Plastik-Beutel einfach in den Wald werfen.

Denn das ist mehr als sinnbefreit. Dann das Puh doch lieber liegen lassen. Das sieht mein Hund übrigens genauso.

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