Lecker essen statt Chichi auf Karte

Unsere Woche · Um Touristen wie heimische Gäste gastronomisch zu umgarnen, richtig zu bezirzen, liebevoll zu verwöhnen, bedarf es einiger Raffinesse. Weg von Schniposa (Schnitzel/Pommes/Salat), bei dem ein fahles, wasserleichenartiges Stück Fleisch unbekannter tierischer Herkunft aus der Kühltruhe in einer undefinierbaren Hartpanade eingepackt ist. Weg von der Mischgemüsebeilage, die einer Büchse entsprang. Weg von zu Tode gekochten Teigwaren, die auf dem Teller einer homogen breiigen Masse ähneln und so Kunden niemals scharenweise ins Speiselokal locken. Weg von Salattunken aus der Schüttelflasche eines Discounters, die den Teller ertränken. Lieber mit wenigen Handgriffen selbst zubereiten.

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Foto: Robby Lorenz

Hut ab vor den vielen Köchen in der Region, die dies verstanden haben und Phantasie walten lassen.

Doch manchmal auch derer etwas zu viel. Wenn Salat, statt schmackhaft angemacht, laut Speisekarte offensichtlich nicht in, sondern "an einer Vinaigrette" vertrocknet. Bratensoße zur "Mousse " mutiert und doch eine Soße bleibt. Nudeln in "Parmesan-Wasser" gedünstet werden. Was gäbe ich darum, dürfte ich den italienischen Hartkäse ungespült auf meinen Spaghetti genießen. Sprachliches Chichi macht noch keine Sterneküche. Muss auch nicht. Ein von Herzen kommendes Gericht mit regionalen Produkten frisch zubereitet sagt mehr als tausend blumige Worte im Menü.

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