Datenschutz muss Kontrolle begrenzen

Unsere Woche · Zuerst hat ein Schlagabtausch Gegner und Befürworter erhitzt, ob Überwachungskameras auf öffentlichen Plätzen und Straßen sowie an neuralgischen Punkten wie in stark frequentierten Gebäuden tatsächlich für mehr Sicherheit sorgen. Der Beweis steht bisweilen aus. Diese Woche entbrannte eine Diskussion darüber, ob der Datenschutz gewahrt bleibt, wenn erst einmal solch technisches Gerät installiert worden ist, wie möglicherweise am Bahnhof in St. Wendel. Viele sehen in den Hütern der Privatsphäre - die durch derlei Kontrollmechanismen zweifelsohne tangiert wird - überbordende Eiferer, die Ermittler bei ihrer Aufklärungsarbeit behindern. Ich hingegen weiß den Ehrgeiz der Datenschützer außerordentlich zu schätzen, wenn sie vor zügellosem Observierungseinsatz eindringlich warnen. Es ist eben nicht erwiesen, dass flächendeckendes Ausspähen eher zum Ziel führt, Verbrecher zu packen. Und ich will mich nicht auf Schritt und Tritt beobachtet wissen. Es beschleicht mich dabei das Gefühl des Generalverdachtes, grundlos für eine tickende Zeitbombe gehalten zu werden. Allseits bereit, der Gesellschaft zu schaden. Auch wenn ich nichts zu verbergen habe, möchte ich es in meiner Hand behalten, was ich von mir preisgebe. Diese Freiheit will ich mir nicht streitig machen lassen.

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