Kolumne Unsere Woche Rabimmel, Rabammel, Rabumm

Martinsumzüge sind etwas Besonderes für die Kinder. Gerade in Zeiten der Pandemie, findet unser Autor.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Was hab ich diese Woche in sozialen Netzwerken nicht alles gelesen. „Unverantwortlich“, „Fahrlässig“, „Kindeswohlgefährdung“. Bezug nahmen diese Anschuldigungen auf die Martinsumzüge, die trotz steigender Corona-Zahlen auch in zahlreichen Kommunen des St. Wendeler Landes stattfanden.

Ja, klar, Massenveranstaltungen sind Infektionstreiber, aber lassen wir die Kirche mal im Dorf: Wenn junge Erwachsene in Diskotheken ohne Maske und Abstand feiern dürfen, Fußballstadien zum Bersten gefüllt sind und sich einige nicht einmal beim Einkaufen zum Einhalten der simpelsten Hygienemaßnahmen im Stande sehen, wer sind wir, den Kindern in unserer Gesellschaft das kleinste bisschen Glück zu verwehren. Kinder wurden in der Pandemie lange am wenigsten beachtet, obwohl sie für die Corona-Situation am wenigsten können und durch die Kontaktbeschränkungen sowie  Schul- und Kita-Schließungen besonders hart getroffen wurden. Die meisten von uns erinnern sich wohl noch daran, wie aufregend und schön es war, mit der selbstgebastelten Laterne mit Eltern und Freunden singend zum Martinsfeuer zu wandern und dabei Martinslieder zu singen. 

Neben der schönen Atmosphäre hat diese Tradition ja auch noch einen erzieherischen Effekt, denn die Tat des Heiligen Martin steht ja für Menschlichkeit und Nächstenliebe. Und sind das nicht Werte, die wir gerade in Pandemiezeiten brauchen?! Die vielen Laternen im St. Wendeler Land haben „Licht ins Dunkel gebracht“, für viele Kinder vermutlich auch etwas Licht und Freude in Zeiten der Pandemie.

An alle Kritiker, die ich nicht überzeugen konnte: Zumindest war es eine Freiluftveranstaltung mit dadurch verringertem Infektionsrisiko.

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