Kinder lernen Kräuter kennen

Osterbrücken. Der Vorsitzende Peter Volz unterrichtete die Kinder anschaulich in Pflanzenkunde. Mehr als 25 Kräuter lernten die Kids an diesem Nachmittag kennen. Und manche von ihnen konnten sie am Geruch und Geschmack erraten. Auch diesmal hatten die Mädchen die feineren Nasen. Im Mittelpunkt an diesem Tag stand natürlich das Johanniskraut

Osterbrücken. Der Vorsitzende Peter Volz unterrichtete die Kinder anschaulich in Pflanzenkunde. Mehr als 25 Kräuter lernten die Kids an diesem Nachmittag kennen. Und manche von ihnen konnten sie am Geruch und Geschmack erraten. Auch diesmal hatten die Mädchen die feineren Nasen. Im Mittelpunkt an diesem Tag stand natürlich das Johanniskraut. Beim Auspressen der Blüten färbten sich die Fingerkuppen blutrot. Und so lernten die Kids auch den volkstümlichen Namen Herz-Jesu-Blut kennen. Gerlinde Renner war mit ihrer Enkelin Anna-Belle Wittmann , 9, und Sabine Klär mit ihren Kindern Emmeli, 7, und Hanna, 10, im Garten unterwegs. Sie erkannten an den schneeweißen Sternenblüten den duftenden Holunderstrauch. "Wohnt hier Frau Holle?" wollten Lena, 5, und Leon Ecker, 3, wissen. Und ihre Mutter Alexandra bestätigte das und sagte, der Holunder sei der Märchenfee Frau Holle geweiht. Der Holunderstrauch am Giebel sei bei unseren Vorfahren die "lebendige Hausapotheke" gewesen, sagte Volz. Auf dem Hof stand ein uralter Walnussbaum, der früher zu jedem Bauernhof gehörte. Unter dem Nussbaum sei immer eine Ruhebank gewesen und nach getaner Arbeit hätten sich hier Bauer und Bäuerin entspannt, wohl wissend, dass der Geruch der Walnussblätter die Stechmücken abwehrte. Die Enkelkinder von Gertrud Volz, Anna Lena, 5, und Lea Sophie, 4, kannten schon etliche Gewürzkräuter im Bauerngarten ihrer Großmutter, so auch den Salbei, den Thymian, Boretsch und das Maggikraut, die ihre Großmutter in der Küche verwendete. Über die Anwendung der Kräuter in der Küche und in der Volksmedizin gab Volz genaue Auskunft. Das Mutterkraut (Mottenkraut) sei früher in jedem Bauerngarten vorhanden gewesen. Man habe es im Kleiderschrank aufgehängt, um die Motten zu vertreiben. Und den Wurmfarn hätten die Bauern früher ans Kummet ihrer Pferde gesteckt, um Flöhe und Stechmücken abzuwehren. Himmelblau leuchteten die Blüten des Boretsch, deshalb auch Blauhimmelsstern genannt. Jana Fries, 9, erkannte auch den Dill am Geruch, der auch Gurkenkümmel genannt wird. Zum Abschluss des Kräutervorstellung im Garten und rings ums Haus wanderten die Kinder durchs Dorf zum Dorfgemeinschaftshaus. Hier war Kurt Kraushaar dabei, dem glühenden Feuer Stockbrote zu braten. Die Kinder drehten ihre Gerten mit dem Brotteig hin und her, bis daraus Stockbrote wurden. Zum Abschluss gab es dann für Groß und Klein Kräuterquark, Kräutersalat und Kräuterpfannkuchen zu essen. kp

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