Kolumne apropos Kein Schwein ruft mich an!

Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich, lautet ein wohl allseits geläufiger Liedtext von Max Raabe aus dem Jahr 1992. „Kein Schwein ruft mich an“, ach fände ich das aktuell so angenehm.

Kein Schwein ruft mich an!
Foto: Robby Lorenz

Eigentlich steht der Liedtext ja als Ausdruck für Einsamkeit und den Wunsch nach menschlicher Nähe und Kontakt, doch Max Raabe scheint da doch andere Erfahrungen gemacht zu haben als ich. Denn seit einigen Tagen werde ich durch eine vermeintlich betrügerische Telefonmasche terrorisiert. So, wie es mir meine Kinderstube vorschreibt, ist es unhöflich, einen Telefonanruf nicht anzunehmen, weshalb ich in der Regel auch bei unbekannten Nummern abhebe und höflich meinen Namen nenne. Nun kommt es aber immer häufiger zu der Situation, dass am anderen Ende der „Leitung“ eine freundliche Frauenstimme mit „Hello, this is a call from Europol“ auf mich wartet. Zunächst war ich überrascht, was denn die Strafverfolgungsbehörde Europol nur von mir wollen könnte und hab vor lauter Scham einfach aufgelegt. Nachdem mich die selbe Frau aber an einem einzigen Tag mit sieben verschiedenen Handynummern kontaktiert hat und immer noch nicht locker lässt, wird mir langsam angst und bange. Was habe ich nur verbrochen?! Denn meine Versuche, der Strafverfolgung durch „Nummer blockieren“ zu entgehen, scheint nicht zu funktionieren, Europol wechselt daraufhin einfach das Gerät und setzt mich weiter unter Druck. Ach, wie schön könnte das Leben sein, wenn mich kein Schwein mehr anrufen würde!

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