Corona-Krise In den Rathäusern liefen die Drähte heiß

St. Wendel · Irritationen um die Ankündigung des Landes, kostenlose Schutzmasken über die Gemeinden an die Bürger zu verteilen.

Für jeden Wochentag eine andere Maske – schön wär’s. Denn ab Montag gilt auch im St. Wendeler Land eine Maskenpflicht – beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber nicht jeder kann sie selber nähen. Daher stellt sich die Frage: Wo kriege ich nur eine Maske her? Jetzt ist klar: Die Gemeinden werden diese verteilen.

Für jeden Wochentag eine andere Maske – schön wär’s. Denn ab Montag gilt auch im St. Wendeler Land eine Maskenpflicht – beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber nicht jeder kann sie selber nähen. Daher stellt sich die Frage: Wo kriege ich nur eine Maske her? Jetzt ist klar: Die Gemeinden werden diese verteilen.

Foto: dpa/Felix Kästle

Die Landesregierung hat angekündigt, dass sie über die Gemeinden Masken für alle Bürger kostenlos zur Verfügung stellt. Und das hat zu einer Vielzahl von Anfragen und zu mindestens genauso vielen Irritationen geführt. Am Donnerstag haben wegen der avisierten Maskenlieferung unaufhörlich die Handys der Bürgermeister sowie die Telefone in den Rathäusern im Landkreis geklingelt. Die SZ hat sich bei den Gemeinden im St. Wendeler Land informiert.

„Details sind noch nicht bekannt“, hat die Gemeinde Tholey über ihre Internetseite vermeldet. Des Weiteren hat die Gemeinde von telefonischen und schriftlichen Anfragen abgeraten, da sie mangels Informationen durch die Landesregierung keine Auskünfte erteilen könne. Wann und wo die Masken verteilt werden, war am Donnerstagnachmittag in einem Großteil der St. Wendeler Kommunen noch unklar.

„Leider haben wir erst aus der Presse über die Maskenverteilung des Landes erfahren und konnten bislang keine organisatorischen Fragen mehr klären“, teilt Marpingens Bürgermeister Volker Weber (SPD) über seine Facebookseite mit. Die Masken, die vom Land über die Kommunen verteilt werden sollen, seien aktuell noch nicht vorrätig. „Sobald dies der Fall ist, werden wir über die Verteilwege informieren. Pro Bürger wird es ein Kontingent an Masken geben, sodass für jeden Masken vorhanden sein werden“, so der Bürgermeister.

Sein Namborner Kollege Sascha Hilpüsch (SPD) hat die gleichen Erfahrungen gemacht. „Wir setzen alles daran, dass wir ordentliche und funktionierende Verteilungen organisieren und das Procedere transparent bekannt geben“, wird Bürgermeister Hilpüsch auf der Facebookseite der Gemeinde zitiert. Die Kreisstadt St. Wendel hat am Mittwoch von der Maskenzuteilung über den Städte- und Gemeindetag erfahren. „Zwei Masken soll es pro Bürger geben, die Landesregierung will das Kontingent bis Montag, 27. April zur Verfügung stellen“, erklärt der städtische Sprecher Volker Schmidt. Die Stadtverwaltung werde nun einen konkreten Plan ausarbeiten, damit die Bürger am Tag der beginnenden Schutzmaskenpflicht diese auch tragen können.

Die Pflicht gilt ab Montag für Personen ab dem zehnten Lebensjahr beim Einkaufen sowie bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD) bittet bei der Bekanntgabe eines Ausgabetermins noch um etwas Geduld. „Das Innenministerium hat am Mittwoch verkündet, dass das Land Masken für die saarländische Bevölkerung zur Verfügung stellt. Die Kommunen und das Land stimmen sich derzeit ab, wie und wann die Masken verteilt werden“, teilt Scheer über die Facebookseite der Gemeinde mit. Sobald die Masken vor Ort sind und die Verteilung losgeht, informiert die Verwaltung über die Internetseite www.freisen.de und die Facebookseite der Gemeinde.

In der Nachbargemeinde Nohfelden ist ebenfalls noch wenig über den genauen Termin der Anlieferung bekannt und um welche Masken es sich handelt. „Wir können daher noch keine näheren Auskünfte geben und bitten dafür um Verständnis. Sobald wir die notwendigen Informationen haben und klar ist, wie die Verteilung erfolgt, werden wir umgehend informieren“, steht auf der Nohfeldener Facebookseite.

Konkreteres weiß der Oberthaler Bürgermeister Stephan Rausch (CDU) bereits. „Die Masken sollen über das Wochenende angeliefert werden“, so Rausch. „Wir werden mehrere Ausgabestellen in der Gemeinde mit den Ortsvorstehern und der Feuerwehr einrichten.“ Momentan sei die Verwaltung dabei, die Wege zu eruieren, wie alles zu handhaben ist. „Die Masken sind kostenlos, alles gut“, freut der Bürgermeister sich über die Lieferung von der Landesregierung.

Noch einen Schritt weiter als Oberthal ist die Gemeinde Nonnweiler. Hier ist bei der Verteilung folgende Vorgehensweise geplant. Die Masken werden in einer zentralen Ausgabestelle im Mehrgenerationenhaus Nonnweiler ausgegeben. Beginn der Ausgabe ist Montag, 27. April. Die Ausgabe erfolgt täglich von 8 bis 16 Uhr. „Weil wir momentan noch nicht wissen, wann uns die zugesagten Masken des Landes zur Verfügung stehen, geben wir zunächst aus unserem Bestand wiederverwendbare Alltagsmasken aus Stoff aus. Wegen der begrenzten uns zur Verfügung stehen Anzahl dieser Masken, ist die Ausgabe zunächst auf maximal drei Masken pro Person beschränkt. Sobald die versprochenen Masken vom Land zur Verfügung stehen, werden wir die Anzahl erhöhen“, stellt Bürgermeister Franz Josef Barth (SPD-unterstützt) auf der Facebookseite der Gemeinde in Aussicht. Barth weist ausdrücklich darauf hin, dass die ausgegebenen Masken kein sicherer Eigenschutz gegen das Virus darstellen. Darum sei es wichtig, auch weiterhin die geltenden Hygieneregeln zu beachten, da sie den effektivsten Schutz gegen die Verbreitung des Coronavirus bieten würden.

Innenminister Klaus Bouillon (CDU) stellt klar: „Ab Montag werden den Bürgern in einer ausreichenden Menge Mund-Nasen-Schutzmasken zur Verfügung gestellt, die mehrfach getragen werden können“. Es sei angedacht, insgesamt fünf Millionen Masken als Starterpaket auszugeben. „Die Verteilung erfolgt in Eigenverantwortung der Kommunen, die mit eigenem Personal und gegebenenfalls freiwilligen Hilfskräften und Organisationen die Verteilung übernehmen und hierbei auf praktische Lösungen setzen“, so Bouillon.

Das Krisenmanagement funktioniere, so Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD), die Landesregierung lasse die Menschen nicht alleine.

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