Freisen. Ein privater Investor will einen Einkaufsmarkt in Freisen bauen. Das freut Bürgermeister Wolfgang Alles: "Zu einem Grundzentrum, wie es Freisen ist, gehört ein Vollsortimenter." Ganz anders sieht das die SPD-Fraktion, die die Pläne in der jüngsten Gemeinderatssitzung (wir berichteten) ablehnte. Wie Karl-Josef Scheer für die SPD ausführte, befürchte seine Fraktion sowie die Industrie- und Handelskammer einen Verdrängungswettbewerb. Im Klartext: Sollte ein Vollsortimenter eröffnen, so glaubt Scheer, machen die noch verbliebenen Lebensmittelgeschäfte in der Ortsmitte von Freisen dicht. Und das "konterkariert das Bestreben der Agentur ländlicher Raum, alte Ortskerne zu beleben", sagt Scheer. Keine Auswirkungen auf den Einzelhandel befürchtet hingegen Joachim Bonenberger von der CDU-Fraktion. Das sei auch in einem Standort-Gutachten zu lesen, argumentiert er. Im Gegenteil: Er erwartet ein "deutlich verbessertes Angebot in der Gemeinde Freisen". Zumal mit dem Vollsortimenter noch einige kleinere Geschäfte öffnen sollen. Und Bürgermeister Alles sagt: "Auch das saarländische Umweltministerium hat aus landesplanerischer Sicht keinerlei Bedenken." Alles denkt, dass durch den Vollsortimenter, der nach den Sommerferien gebaut werden soll, der Kaufkraftabfluss gestoppt werde. Bürger, die bisher nach Namborn oder St. Wendel fahren, könnten so in der Gemeinde gehalten werden. Der Markt soll zwischen dem Lebensmittel-Discounter Lidl und der Ortslage entstehen. Um die Ein- und Ausfahrt geordnet zu regeln, ist hier ein weiterer Kreisel geplant. Das geht aus dem Bebauungsplan hervor, der jetzt offengelegt wird. Nach dieser Offenlegung kommt das Thema noch einmal in den Freisener Gemeinderat. Erst dann wird endgültig über den neuen Einkaufsmarkt entschieden.