Initiative Stolpersteine

St. Wendel. Zur Organisation des Projektes im Landkreis St. Wendel wird am Donnerstag, 4. November, um 18.30 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes die Initiative "Stolpersteine im Kreis St. Wendel" gegründet

St. Wendel. Zur Organisation des Projektes im Landkreis St. Wendel wird am Donnerstag, 4. November, um 18.30 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes die Initiative "Stolpersteine im Kreis St. Wendel" gegründet. Bei dem Projekt "Stolpersteine" sollen vor den letzten frei gewählten Wohnorten von Juden, die Opfer des Hitler-Regimes wurden, Gedenktafeln aus Messing in den Boden eingelassen werden. Aus St. Wendel wurden mindestens 37 Menschen jüdischen Glaubens während der Shoa in Konzentrationslagern ermordet. Von 21 Personen sind die letzten Wohnorte in St. Wendel bekannt.Gedenksteine verlegtIns Leben gerufen wurde das Projekt von dem Kölner Künstler Gunter Demnig. In über 530 Orten in Deutschland, Österreich und den Niederlanden hat der gebürtige Berliner inzwischen mehr als 22.000 Gedenksteine verlegt. Demnig hat sich bereit erklärt, auch in St. Wendel "Stolpersteine" zu verlegen. Für März 2011 wurde ein Termin vereinbart. Dabei zählt zu der Projektidee nicht, dass etwa Kommunen Gelder für die Gedenksteine zur Verfügung stellen, sondern Bürger und Institutionen in den jeweiligen Städten und Gemeinden sollen für die Steine spenden. Die Kosten betragen etwa 100 Euro pro Stein. In St. Wendel sollen in einer ersten Aktion zunächst einmal zehn Steine verlegt werden. Die etwa 1000 Euro sollen von der zu gründenden Initiative aufgebracht werden. Der gemeinnützige Verein "Wider das Vergessen und gegen Rassismus", Marpingen, wird für das Projekt in St. Wendel die Spendengelder entgegennehmen und verwalten. Mit den Stolpersteinen sollen historische Spuren gelegt werden, die zum einen das Gedenken an ehemalige St. Wendeler Mitbürger jüdischen Glaubens wach halten, die als Minderheiten und Verfolgte der Schreckensherrschaft des Nazi-Regimes im Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen sind, zum anderen sollen die Spuren aber auch zum Nachdenken anregen.Kurz innehaltenDie Stolpersteine sind zehn mal zehn Zentimeter groß, aus Beton gegossen und mit einer Messingtafel versehen. Sie werden in öffentliche Gehwege bündig eingelassen, damit niemand durch sie zu Schaden kommen kann. Sie heißen dennoch "Stolpersteine", denn wer sie im Vorübergehen sieht, soll im Geiste darüber stolpern, kurz innehalten und die Eingravierung lesen. Unter der Überschrift "Hier wohnte. . ." und Daten der Deportation und Ermordung wird mit den Steinen der Opfer des Nazi-Regimes gedacht. Die Synagogengemeinde Saar unterstützt die St. Wendeler Initiative. red Spendenkonto: Der Verein "Wider das Vergessen und gegen Rassismus" hat ein Konto eingerichtet: Konto-Nr.: 92478 bei KSK WND, BLZ: 59251020.

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