"In zwölf Jahren sind wir pleite"

Nohfelden. Die Gemeinde Nohfelden macht 2010 rund 3,5 Millionen Euro neue Schulden. Damit wächst das Gesamtdefizit bis zum Ende des Jahres auf etwa 22 Millionen Euro an. Diese "katastrophale Finanz-Situation" ist aber nach Angaben von Bürgermeister Andreas Veit nicht hausgemacht

Nohfelden. Die Gemeinde Nohfelden macht 2010 rund 3,5 Millionen Euro neue Schulden. Damit wächst das Gesamtdefizit bis zum Ende des Jahres auf etwa 22 Millionen Euro an. Diese "katastrophale Finanz-Situation" ist aber nach Angaben von Bürgermeister Andreas Veit nicht hausgemacht. Das belegte er während der jüngsten Sitzung des Gemeinderates am Donnerstagabend mit Zahlen: Die Kreisumlage betrage 4,8 Millionen Euro, das sei eine halbe Million mehr als 2009. Gleichzeitig sinken die Schlüsselzuweisungen - von fünf Millionen 2009 auf 3,4 Millionen Euro 2010. "Darauf haben wir keinen Einfluss, das sind Probleme, denen wir machtlos gegenüberstehen", sagt Veit. Und nach wie vor drücke die Zinslast. 2010 sind 1,1 Millionen Euro fällig.Die Zinsen in Bezug auf den geplanten Ferienpark am Bostalsee kritisierte Steffen Schopper von der UBBN. Das seien allein 176 000 Euro, von denen die Gemeinde nicht sicher sei, ob sie die je zurück bekomme. Aus diesem Grund werde die UBBN sich bei der Haushalts-Abstimmung enthalten. Und so wurde der Haushaltsplan für 2010 denn auch mit drei Enthaltungen beschlossen.Auch wenn alle Ratsmitglieder nicht zufrieden sind. "Und jährlich grüßt das Murmeltier", sagte CDU-Sprecher Michael Dietz zu der unbefriedigtenden Situation: "Die Steuerungsmöglichkeiten, die wir haben, haben nur kosmetischen Charakter." Und auch Eckhard Heylmann von der SPD kritisierte: "Bei einem Eigenkapital in der Eröffnungsbilanz von 47 Millionen Euro ist die Gemeinde in zwölf Jahren pleite."Dabei werde, so Veit, in diesem Jahr nur sehr wenig investiert. Das meiste Geld fließt in den Ausbau der Kindergärten zu Krippen sowie in die Ausfinanzierung der Ortskernsanierungen in Bosen und Neunkirchen-Nahe. Außerdem erhält Selbach ein neues Feuerwehrfahrzeug. 320 000 Euro werden in Straßen investiert.

Auf einen BlickIm Ergebnishaushalt sind Erträge in Höhe von 11 010 670 Euro und Aufwendungen in Höhe von 15 556 915 Euro zu finden. Das ergibt ein Minus von 4 546 245 Euro. Der Finanzhaushalt weist Einzahlungen aus Investitionstätigkeit von 1 356 404 und Auszahlungen von 2 042 143 Euro auf. Der Gesamtbetrag der Kredite für Investitionen wird festgesetzt auf 685 739 Euro. him

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