Immer schön, immer schlank, immer schick

Barbie wird 50 Jahre alt, was eigentlich ein Grund zum Feiern ist. Jedoch wird der runde Geburtstag der ewig Schlanken überschattet von Berichten, wonach der Absatz der Hartplastik-Puppe mit den weichen Gesichtszügen dramatisch eingebrochen sein soll

Barbie wird 50 Jahre alt, was eigentlich ein Grund zum Feiern ist. Jedoch wird der runde Geburtstag der ewig Schlanken überschattet von Berichten, wonach der Absatz der Hartplastik-Puppe mit den weichen Gesichtszügen dramatisch eingebrochen sein soll. Der Wert der Aktie der Barbie-Hersteller-Firma Mattel, die ihren Hauptsitz im kalifornischen El Segundo hat, fiel innerhalb des vergangenen Jahres um knapp 42 Prozent. Wie gemunkelt wird, machen ähnliche Produkte, wie die Puppe Bratz der Firma MGA Entertainment, der Barbie heftig zu schaffen. Jedoch braucht die ewig Schöne im Landkreis St. Wendel nicht schwarz zu sehen. Nach Angaben von Britta Porsch, Spielwarenverkäuferin im Globus-Warenhaus in St. Wendel, werde Barbie immer noch oft gekauft: "Besonders die neuen Modelle, die Hanna-Montana-Barbie und die Barbies zum Film ,High School Musical', sind beliebt, weil die Kinder sie aus der Werbung kennen." Es gebe zwar ähnliche, preislich günstigere Modelle, wie die Steffi-Love-Puppe der Firma Simba-Dickie mit Sitz in Fürth-Stadeln, aber oft würden die Kinder auf das Original bestehen.Auch in der Rofu-Kinderland-Filiale in St. Wendel bleibt die 29,2 Zentimeter große und 206 Gramm leichte Barbie nach Angaben einer Sprecherin der Einkaufszentrale in Hoppstädten-Weiersbach "die Nummer eins unter den Mode-Puppen". Die Puppe Bratz würde sich "lange nicht so gut" verkaufen.Malin Scherer und Jolina Klersy aus Marpingen, beide sechs Jahre jung, wissen gar nicht, was eine Bratz ist. Aber sie haben einige Barbie-Puppen zu Hause. "Ich finde gut an Barbie, dass ich ihre Haare flechten kann", sagt Jolina. Malin lobt, dass es so viele verschiedene Kleider gibt. Lisanne Günther ist drei Jahre alt und spielt noch nicht mit Barbies, sondern lieber mit Baby-Puppen.Bei den Schwestern Johanna und Paula Honig aus Marpingen bleibt Barbie Millicent Roberts, wie sie mit vollem Namen heißt, die Nummer eins. Denn mit ähnlichen, billigeren Puppen haben sie schlechte Erfahrungen gemacht: Die würden sehr schnell kaputtgehen. "Ich und meine Freundinnen in der Schule sind zwar nicht mehr so heiß auf Barbies, aber manchmal spiele ich trotzdem noch mit ihnen", erzählt die neunjährige Johanna. "Ich finde gut an Barbie, dass sie sitzen, knien und sogar einen Spagat machen kann", meint Paula. Johanna hat auch eine Bratz-Puppe, doch sie ziehe die Barbie der Konkurrentin vor. "Bei der Bratz kann ich nicht nur die Schuhe wechseln, sondern gleich den ganzen Fuß abnehmen, das gefällt mir nicht", sagt Johanna. Zudem habe die Bratz-Puppe "einen zu großen Kopf". Johanna und Paula haben auch eine Ken-Puppe, das männliche Pendant zur Barbie. "Der darf aber nur ganz selten mitspielen", erzählt Paula. Ken ist übrigens jünger als Barbie, er wird in diesem Jahr 48. Ob er bei der Party zu ihrem runden Geburtstag mitfeiern darf, ist ungewiss. Nach Angaben der Firma Mattel hat sich das Paar bereits am Valentinstag 2004 "getrennt". Dass Ken sie für eine jüngere Puppe verlassen hat, ist indes nicht sehr wahrscheinlich. Denn zumindest an Äußerlichkeiten kann es nicht gelegen haben. Schließlich ist Barbie faltenfrei wie eh und je - seit einem halben Jahrhundert.

Hintergrund1959 entwarf Ruth Handler, Mitbegründerin der Spielzeugfirma Mattel, die Barbie. Sie benannte die Puppe nach ihrer Tochter Barbara. Die "erwachsene Puppe" war eine Neuheit gegenüber den bis dahin üblichen Baby-Puppen. Das Vorbild für die Barbie war die 1952 in Deutschland entstandene Puppe "Lilli". Ruth Handler starb im Jahre 2002. Sie wurde 86 Jahre alt. kira

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