Lebenshilfe „Ich bin so motiviert wie am ersten Tag“

St. Wendel · Der St. Wendeler Lebenshilfe-Geschäftsführer Hermann Scharf feiert heute sein 25-jähriges Dienstjubiläum.

 Blick zurück: Lebenshilfe-Vorsitzender Bernhard Müller, der damalige Ministerpräsident Peter Müller und Lebenshilfe-Geschäftsführer Herrmann Scharf (von links) 1999 beim Spatenstich für den Neubau an der Urweiler Mühle.

Blick zurück: Lebenshilfe-Vorsitzender Bernhard Müller, der damalige Ministerpräsident Peter Müller und Lebenshilfe-Geschäftsführer Herrmann Scharf (von links) 1999 beim Spatenstich für den Neubau an der Urweiler Mühle.

Foto: Georg Lauer/Lebenshilfe/Georg Lauer

Zum 1. September 1992 beschäftigte die Lebenshilfe-Kreisvereinigung St. Wendel 43 Mitarbeiter. Sie betreute behinderte Menschen aus dem Landkreis in einer Frühförderstelle, in einer Tagesförderstätte und mit Freizeitgruppen. 25 Jahre später beschäftigt die Lebenshilfe St. Wendel 855 Mitarbeiter, macht einen Jahresumsatz von 22 Millionen Euro und betreut mehr als 1700 geistig und körperlich behinderte Menschen. Und das nicht nur im Landkreis St. Wendel, sondern auch in den Kreisen Merzig-Wadern, Birkenfeld und Kusel. Das Angebot reicht von Kindergärten und Kinderkrippen über die Tagesförderstätte und Unterstützungsangebote für Familien bis hin zu Wohnheimen.

Viel hat sich in diesen 25 Jahren getan. Einen maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hat Hermann Scharf. Der Oberthaler hat  am 1. September 1992 seinen Dienst als Geschäftsführer der Lebenshilfe St. Wendel begonnen, blickt also am heutigen Freitag auf sein 25-jähriges Dienstjubiläum bei der Lebenshilfe zurück. „Mit Respekt und Hochachtung vor dieser Arbeit habe ich damals begonnen“, erinnert sich Scharf im SZ-Gespräch.

Damals sei die Lebenshilfe eine kleine, schmucke Einrichtung gewesen. Es habe Aufbruchstimmung geherrscht. „Die Ehrenamtlichen waren die tragenden Pfeiler der Lebenshilfe“, sagt der Geschäftsführer. Und das seien sie auch weiterhin. Scharf nennt als Beispiel den Vorsitzenden des Vereins, Bernhard Müller. Dieser sei für ihn ein Mentor bis heute.

Seit der Gründung der Lebenshilfe im Januar 1966 stemmte der ehrenamtliche Vorstand die Arbeit. Das war aber mit den zunehmenden Aufgaben nicht mehr zu schaffen. Und so wurde Hermann Scharf als Geschäftsführer eingestellt. Scharf hatte nach der Höheren Handelsschule Groß- und Einzelhandelskaufmann bei der Firma Pelz gelernt und dort sieben Jahre lang gearbeitet, bevor er  1986 zur WVW Wasser- und Energieversorgung Kreis St. Wendel ging und 1992 zur Lebenshilfe kam.

Dort warteten gleich spannende und schwierige Projekte auf ihn. In der alten Mühle in Urweiler wurde  1993 das erste  Wohnheim eröffnet, in dem auch eine therapeutische Wohngruppe untergebracht wurde. 1995 wurde das Lebenshilfezentrum erweitert. Die Frühförderstelle und die Tagesförderstätte wurden dort ausgebaut. Im Mai 1996 eröffnete der integrative Kindergarten. 1998 wurden  im Haus Paqué in der Werkstraße weitere Wohnheimplätze eingerichtet. 2000 folgte die Einweihung des Neubaus des Wohnheimes an der Urweiler Mühle. 2002 wurde der Wendelinushof gegründet. Das sind nur einige Beispiele. Weitere Bauprojekte folgten in den nächsten Jahren. Zudem weitete die Lebenshilfe ihr Angebot ihn Richtung Jugend- und Familienhilfe aus.

2001 zog der CDU-Kommunalpolitiker Hermann Scharf erstmals in den Landtag ein und arbeitet dort auch heute, lediglich unterbrochen durch eine Wahlperiode als Bundestagsabgeordneter. Wegen der Doppelbelastung ging er bei der Lebenshilfe 2001 auf eine halbe Stelle. Ganz aufhören, das war für ihn nie eine Option: „Für mich war immer klar, die Lebenshilfe gebe ich nicht auf.“ Als zweiter Geschäftsführer stand ihm von 2001 bis 2009 der früh verstorbene Klaus Schreiner zur Seite, seit 2010 ist dies Peter Schön.

Logisch, dass ein Schwerpunkt von Scharfs Arbeit im Landtag in der Sozialpolitik liegt. „Ich kämpfe für behinderte Menschen und ihre Familien. Diese brauchen Unterstützung“, ist sich der Oberthaler sicher. Für Behinderte habe sich viel getan, trotzdem müsse man wachsam sein, denn der Kostendruck wachse. Scharf: „Da müssen wir aufpassen.“

 25 Jahre Lebenshilfe-Geschäftsführer Hermann Scharf.

25 Jahre Lebenshilfe-Geschäftsführer Hermann Scharf.

Foto: Bonenberger Klos/Bonenberger

Was die Lebenshilfe in St. Wendel angeht, „da bin ich so motiviert, wie am ersten Tag“, unterstreicht Scharf. Das nächste Ziel haben er und Peter Schön schon vor Augen: Der Neubau des Wohnheimes für Behinderte an der Ecke Beethovenstraße/Werkstraße. Insgesamt 24 Plätze sollen hier entstehen.

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