Konrad hat auf einer Streuobstwiese bei Krettnich in Waldnähe vor zwei Jahren eine Vogeltränke gebaut. Mit einer Länge von 2,50 Meter mal 1,20 Meter ist es eine größere Fläche, wo er das Wasser fünf Zentimeter hoch auffüllen kann. Voriges Jahr konnte er schon viele Vögel beobachten, die hier jeden Tag mehrmals gebadet und getrunken haben.

„In diesem Jahr ist es unglaublich, was ich hier jeden Morgen erlebe. Das Verhalten unserer Singvögel ist unglaublich, wie sie um einen Platz im Wasser kämpfen“, sagt der Vogelkundler: „Von 6 Uhr bis 8 Uhr morgens baden und trinken dort über 200 Vögel das Wasser. Das Gleiche geschieht mittags und am Abend. Auch Turmfalke, Fasan und sogar ein Reh kommen jeden Tag zur Wassertränke.“ Jeden Tag fahre er jetzt schon seit Mitte Mai 25 Liter Wasser dorthin, um es in der Tränke nachzufüllen. In normalen Zeiten mache er das zweimal in der Woche.

Bernd Konrad hat auch ein Tipp für alle, die zu Hause über Sommer Sonnenblumenkerne füttern. Sie sollten immer eine kleine Wassertränke für die heimischen Singvögel aufstellen. Es reiche aus, wenn es kleine flache Behältnisse sind, die man mit zwei bis fünf Zentimeter Wasser auffüllen kann.

Konrad weiter: „Da in den nächsten Jahren keine Besserung im Sommer zu erwarten ist, müssen wir überlegen, wie wir im Sommer das Wasser in den Wald bekommen. Mit kleinen und großen Tümpeln oder Gräben könnte sich dort das Wasser über das ganze Jahr sammeln, damit unsere heimischen Tiere und Pflanzen in den heißen Sommern überleben können.

Notfalls könnte man diese auch im Sommer an bestimmten Stellen auffüllen. Andere Bundesländer haben den Anfang schon gemacht. Auch wir im Saarland sollten uns überlegen, wie wir hier im Artenschutz mithelfen können.“

Der Naturfotograf hat viele der Vögel an seiner Tränke auch fotografiert. Stundenlang dafür in seinem Unterstand auf das passende Motiv gewartet. Eine Auswahl seiner schönsten Fotos sind hier zu sehen. Zudem plant er zu diesen Ereignissen im Herbst einen Lichtbildvortrag im Dorfgemeinschaftshaus in Krettnich.

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