Grüne: "Viele Gutachter machen es sich oft zu einfach"

Freisen. "Was müssen die Kinder denken, wenn die Erwachsenen immer von einem sorgsamen Umgang mit der Natur reden, von der Bedeutung der Bäume für das Mikroklima und den Klimaschutz und vor ihrer Tür wird kurzerhand eine ganze Alle platt gemacht?", kommentiert die Kreisvorsitzende der Grünen in St. Wendel, Kristin Günter, die Beseitigung der Lindenallee in Freisen

Freisen. "Was müssen die Kinder denken, wenn die Erwachsenen immer von einem sorgsamen Umgang mit der Natur reden, von der Bedeutung der Bäume für das Mikroklima und den Klimaschutz und vor ihrer Tür wird kurzerhand eine ganze Alle platt gemacht?", kommentiert die Kreisvorsitzende der Grünen in St. Wendel, Kristin Günter, die Beseitigung der Lindenallee in Freisen. Sicherlich, der Schutz von Menschen gehe vor, doch oft machten es sich viele Gutachter sehr einfach. Um nicht irgendwann selbst zur Verantwortung gezogen zu werden, sei es leichter nach dem Prinzip "im Zweifel gegen den Angeklagten", zu entscheiden. Es könne wohl nicht sein, dass alle 52 Linden auf einmal und ganz plötzlich derart krank geworden sind, dass sie zu einer akuten Gefahr wurden. Dies widerspreche allen natürlichen Entwicklungsprozessen, die bei den langlebigen Bäumen ganz langsam abliefen. Wenn der Gutachter jedoch von Faulstellen durch frühere Pflegearbeiten spricht, werfe dies die Frage auf, ob in der Vergangenheit die Bäume nicht fachmännisch behandelt, das heißt regelrecht krank geschnitten wurden. Das Todesurteil der Allee wurde bereits vollstreckt, da helfe auch das Wehklagen des Bürgermeisters Wolfgang Alles nicht. "Wenn er im gleichen Atemzug jedoch anmerkt, dass eine Ersatzpflanzung wohlmöglich wegen der hohen Kosten scheitert, macht dies bedenklich." Mit der Angabe 1000 Euro pro Baum könne man natürlich alles tot rechnen, denn stattliche Jungbäume gebe es schon für einen Bruchteil der Kosten. "Geht es also doch nur darum, dass Bäume in Freisen nicht erwünscht sind? Der Bürgermeister sollte sich dafür einsetzen, dass Freisen seine Allee wieder bekommt und dass die Kinder sehen, dass die Verantwortlichen ihrer Verantwortung gerecht werden. Auf Bundes- und Landesebene gibt es ein extra Alleenprogramm, sogar im Saarland. Bürgermeister Alles sollte seinem Namen folgen und alles tun, damit Freisen und die Kinder wieder eine Allee bekommen", sagt Günter. red

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