Gemeinsam mit Nachbarn steinreich werden

Freisen. "Ich war überrascht, dass die wichtigsten Vertreter da waren." Bürgermeister Wolfgang Alles zieht nach dem ersten Kooperationstag in Freisen (wir berichteten) eine positive Bilanz. Nicht nur Bürgermeister oder Landräte, sondern auch Fachleute von touristischen Organisationen waren gekommen

Freisen. "Ich war überrascht, dass die wichtigsten Vertreter da waren." Bürgermeister Wolfgang Alles zieht nach dem ersten Kooperationstag in Freisen (wir berichteten) eine positive Bilanz. Nicht nur Bürgermeister oder Landräte, sondern auch Fachleute von touristischen Organisationen waren gekommen. Denn um ein tragfähiges Tourismuskonzept zu erstellen, sollen einerseits die wichtigsten Stellen innerhalb des Landkreises St. Wendel vernetzt werden, sagt Werner Feldkamp, der Vorsitzende der Kulturlandschaftsinitiative, die mit zu diesem Kooperationstag eingeladen hatte. Andererseits suche die Gemeinde zu einzelnen Themen die Kooperation mit den Nachbarn. Erstes Thema: Steine.Achim Später von der Agentur Argus Concept, der den Workshop zum Abschluss der Veranstaltung leitete, erklärt grob, was es damit auf sich hat. In Freisen, so erzählt er, habe der Vulkanismus vor 260 Millionen Jahren die Grundlagen für teils "spektakuläre Besonderheiten" gelegt. Die Achate, die in der Gemeinde gefunden wurden, seien aber nicht in Freisen verarbeitet worden. Sie wurden eher nach Idar-Oberstein verkauft, wo sie verarbeitet wurden. "Die Freisener Achate waren ein Fundament, auf dem sich Idar-Oberstein als Schmuckstadt etablieren konnte", sagt Später. Obwohl Freisen - laut Bürgermeister Alles - in Fachkreisen bekannt für besonders schöne Achate sei, sei das touristische Potenzial der Gemeinde in Sachen Edelsteine lange unterschätzt worden.

Stark durch Kooperation

"Steine hat jeder. Wichtig ist, was man daraus macht", erklärt Feldkamp. Mit einer vernünftigen thematischen Abstimmung könne in der Region "ein großes Ganzes" entstehen. "Wir alle können durch gezielte Kooperation stark werden." Dabei gehe der Begriff "Geo-Tourismus weit über das reine Edelstein-Thema hinaus". Als Beispiele nennt er den Mithras-Tempel in Schwarzerden, die Skulpturenstraße oder das Museum Geoskop auf der Burg Lichtenberg bei Kusel. In Baumholder denke man darüber nach, ein organisiertes Grabungsangebot zu machen. Baumholder und Kusel haben außerdem dem Vorteil, über Hotels zu verfügen, die in Freisen fehlen. Dazu Später: "Der Besucher hätte gerne ein fertiges Paket." Das sei bisher schwierig gewesen, da jenseits der Landesgrenze andere Institutionen für die Organisation zuständig seien. Jetzt, da man dank des Kennenlernens wisse, wer an welcher Stelle sitze, sei das einfacher. Zumal die Pakete größer geschnürt werden könnten. Später: "Jede einzelne Gemeinde hat zu wenig, um ein Wochenendprogramm zu bieten. Wenn wir den Bogen größer spannen, dann ist Einiges möglich." Dabei gelte es in erster Linie, die Bürger aus der Region dazu zu bewegen, mal einen Ausflug über die Landesgrenze zu machen.

Von "Aufbruchstimmung" spricht Alles nach dem Workshop. Und auch Feldkamp weiß, dass die Beteiligten "Lust bekommen haben, an dem Thema weiterzuarbeiten". Ein nächstes Treffen ist für Februar nächsten Jahres geplant. Bis dahin soll sich jeder Gedanken machen. Dazu Feldkamp: "Dann müssen wir konkret werden."

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