Wochenkolumne Wenn der Schwenker schwenkt und denkt

Ganz schön was los war vergangenes Wochenende im St. Wendeler Land: Rallye-Weltmeisterschaft, LebensArt-Markt, Kirchweih- und Vereinsfeste sowie Tage der offenen Türen.

 Thorsten Grim

Thorsten Grim

Foto: SZ/Robby Lorenz

Auch dieses Wochenende wird wieder gefeiert – öffentlich beispielsweise in Niederkirchen, wo das Weinfest im Veranstaltungskalender steht. Oder beim Exweller Dorffest. Auch privat wird der eine oder andere Schwenker schwenken, bei einem Fläschchen Gerstensaft den ausklingenden Sommer genießen und in die Glut blickend vor sich hin sinnieren. Dabei ist Grübeln und das Seinen-Gedanken-Nachhängen in Zeiten von Tablets, Smartphones und sonstigen Permanent-Aufmerksamkeitssaugern gar nicht mehr en vogue. Und sogar gefährlich. Denn nicht jeder kann mit einer eventuell einhergehenden Selbstreflektion, die dann schnell zur Selbsterkenntnis reifen kann, umgehen. Was tun, wenn einem plötzlich klar wird, dass es beispielsweise gar nicht cool ist, per Kurznachrichten Handelskriege zu führen? Oder dass es nicht okay ist, Menschen zu beleidigen und zu bedrohen, Hass anzufachen, andere aufzufordern, Menschlichkeit und Nächstenliebe über Bord zu werfen – und dafür Notleidende ertrinken zu lassen. Vielleicht überlegt man auch, ob das Schwein, dessen lecker marinierter Nacken auf dem Rost gerade hypnotisch hin und her schwenkt, ein gutes Leben gehabt hat. Und ob der Preis, den man dafür gezahlt hat, angemessen war. Uuuh, das geht zu weit! Schnell das Handy raus und gucken, welchen Mist die Anderen gerade verzapfen.

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