Fußball-Saarlandliga Feingeister treffen im Derby aufeinander

Primstal · In Primstal zieht jetzt Fernando da Silva Carl statt Tim Roob die Fäden. Heute Abend stehen sich die beiden Kreativspieler auf dem Platz des Allerswaldstadions schließlich gegenüber.

 Der Hasborner Tim Roob (vorne) – hier im Duell gegen den Neunkircher Tim Braun – hat in der bisherigen Saison nur einmal ins Tor getroffen. Das will er beim Spiel gegen seinen Ex-Club VfL Primstal am heutigen Abend ändern.  Foto: B&K

Der Hasborner Tim Roob (vorne) – hier im Duell gegen den Neunkircher Tim Braun – hat in der bisherigen Saison nur einmal ins Tor getroffen. Das will er beim Spiel gegen seinen Ex-Club VfL Primstal am heutigen Abend ändern. Foto: B&K

Foto: B&K/Bonenberger/

Wunschposition Spielmacher. Sie gelten als Denker und Lenker, als Genies auf dem Spielfeld, die mit einer Körpertäuschung oder Pass ganze Spiele entscheiden können. Sieben Jahre hat Tim Roob beim VfL Primstal auf der Zehn gespielt, ehe er im Sommer zum Nachbarn SV Hasborn gewechselt ist. Seine Position nimmt nun Fernando da Silva Carl ein, der in der Saison 2016/17 15 Mal für Hasborn aufgelaufen ist. Am heutigen Freitag, 19 Uhr, stehen sich die beiden Feingeister im Lokalderby der Fußball-Saarlandliga im Allerswaldstadion gegenüber.

Roob ist überzeugt, dass er vor Spielbeginn nach seiner erfolgreichen VfL-Ära sofort die richtige Umkleidekabine findet. „Aber es ist nicht einfach, wenn man nach sieben tollen Jahren zurückkommt“, gesteht der 27-Jährige aus Winterbach. Zudem stelle das Derby für beide Teams eine besondere Situation dar. „Beide Mannschaften stehen unter Zugzwang“, erklärt Roob. Denn nicht nur kilometermäßig, sondern auch tabellarisch liegen die Vereine momentan eng beieinander. Der VfL belegt mit zwölf Punkten Rang 14, Hasborn sitzt mit 15 Zählern einen Platz davor. „Wir brauchen unbedingt einen Sieg“, sagt Primstals neuer Spielemacher Fernando da Silva.

Schon alleine wegen seines klangvollen brasilianischen Familiennamens scheint da Silva dazu prädestiniert wie der einstige Selecao-Stars Pele, Roberto Rivelino oder Ronaldinho im Spiel die Fäden zu ziehen. „Das ist meine Wunschposition. Hinter den Stürmern und vor dem Mittelfeld kann ich meine Freiheiten ausleben“, erklärt der 21-Jährige VfL-Spieler, mit fünf Treffern bester Torschütze. Im Sommer ist er von Oberligist FV Diefflen nach Primstal gekommen, zuvor hat der Losheimer 24 Partien für den damaligen Saarlandligisten Elversberg II absolviert. „Bei einem Oberligisten zu spielen, war eine coole Erfahrung. Wegen Verletzungspech bin ich in Diefflen nur auf wenig Einsatzzeit gekommen“, schaut da Silva Carl zurück.

Sein Vorgänger Roob, der 16 Tore in der zurückliegenden Runde für Primstal erzielte, findet sich nun beim SVH auf der rechten Außenbahn wieder. „Das ist für mich schon eine Umstellung. Ich bin nicht mehr so oft am Ball. Als Zehner hatte ich in Primstal meine Freiheiten und konnte mal dribbeln und Bälle durchstecken“, reflektiert er. Auch der eigene Torjubel ist weniger geworden, nur einmal hat er bislang getroffen. „Unser Problem ist doch, dass wir zu viele Gegentore kassieren. Es liegt an der ganzen Mannschaft, dass wir keine Führung verteidigen können“, meint Roob nach zuletzt drei Niederlagen am Stück für den Aufsteiger. Vielleicht, so ergänzt er, seien die Erwartungen zu hoch gewesen. „Jetzt gilt es, das Maximale in den Spielen rauszuholen“, fordert Roob.

Der VfL wartet immerhin schon seit fünf Begegnungen auf einen Sieg. „Wir haben zuletzt nur gegen die Spitzenmannschaften gespielt und dabei mitgehalten. Die erste Halbzeit war jeweils gut von uns, in der zweiten Hälfte hat uns der letzte Wille und Biss gefehlt, um zu gewinnen“, erklärt da Silva Carl. Von taktischen Überraschungen geht er im heutigen Derby nicht aus. „Alle Spieler kennen sich sehr gut, das Spiel wird seine Eigendynamik nehmen“, findet er.

 Carl Fernando da Silva, Spieler des VfL Primstal. Foto: Ralf Jung/Verein.

Carl Fernando da Silva, Spieler des VfL Primstal. Foto: Ralf Jung/Verein.

Foto: Ralf Jung/Verein

Im Dezember 2016 wurde der Ex-Hasborner bei seinem bisher einzigen Derby in der 78. Minute eingewechselt. Da führte das Team von Spielertrainer Mathäus Gornik in Primstal noch mit 2:1 und verlor durch zwei Tore von Lukas Biehl in den Schlussminuten noch mit 2:3. Im Oktober 2017 traf Roob zum 1:1 für Primstal und nach dem 2:1-Sieg für den VfL musste Gornik seinen Posten räumen. „In den Derbys ist immer was los“, weiß Roob, der mit dem VfL in zehn Partien gegen den Nachbarn neunmal als jubelnder Sieger den Platz verlassen hat.

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