Fusion Der Zusammenschluss ist jetzt perfekt

St. Wendel · Aus zwei mach eins: Zum 1. Januar fusioniert „Unsere Volksbank St. Wendeler Land“ mit der Bank 1 Saar. „Unsere Volksbank“ behält ihren Namen und ihre regionale Identität.

 Nachbarn: In der Bahnhofstraße in St. Wendel befinden sich sowohl die Hauptstelle von „Unsere Volksbank St. Wendeler Land“ als auch die Filiale von Bank 1 Saar, von der Straße getrennt. Beide Banken fusionieren zum 1. Januar.

Nachbarn: In der Bahnhofstraße in St. Wendel befinden sich sowohl die Hauptstelle von „Unsere Volksbank St. Wendeler Land“ als auch die Filiale von Bank 1 Saar, von der Straße getrennt. Beide Banken fusionieren zum 1. Januar.

Foto: Volker Fuchs

Seit Mai dieses Jahres laufen die Fusionsverhandlungen zwischen den Kreditinstituten „Unsere Volksbank St. Wendeler Land“ und der Bank 1 Saar. Diese sind erfolgreich abgeschlossen worden. Ende November haben sich außerordentliche Vertreterversammlungen beider Genossenschaftsbanken in getrennten Sitzungen jeweils einstimmig für den Zusammenschluss beider Häuser ausgesprochen.

Diese positiven Versammlungsergebnisse seien zukunftsweisend für das neue Institut, das nach der Eintragung der Fusion im Genossenschaftsregister ab Mitte Juli gemeinsam am saarländischen Bankenmarkt und darüber hinaus auftreten werde, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der beiden Kreditinstitute. Die Genossenschaftsbank werde eine Bilanzsumme von fast vier Milliarden Euro haben. Mit diesem Zusammenschluss erfahre das Geschäftsstellennetz eine ideale Ergänzung im Nordosten des Saarlandes. So sei die Bank 1 Saar im gesamten Saarland in Zukunft noch mehr in der Fläche präsent.

„Wir haben zwei gesunde Banken“, unterstreicht Carlo Segeth, Vorstandsvorsitzender der Bank 1 Saar, gegenüber der SZ. Bernd Kühn, Vorstandsmitglied von „Unsere Volksbank“ ergänzt: „Wir mussten nicht fusionieren. Aber Erfolg schaffen wir nur dauerhaft, wenn wir auf den Strukturwandel reagieren.“ Herausforderungen, die sich aus der nach wie vor aktuellen Niedrigzinsphase, der Digitalisierung, einem deutlich veränderten Kundenverhalten und vor allem dem hohen Maß an Regulatorik ergeben.

Beide Unternehmen haben die Fusionsvorbereitungen in eigener Regie, ohne externes Beratungsunternehmen, in die Wege geleitet und vorangetrieben. Die Vorbereitungen und Weichenstellungen für diesen Zusammenschluss laufen bereits seit dem zweiten Quartal. „Reibungslos und harmonisch“, wie die Vertreter beider Banken betonen. So haben die Experten der Kreditinstitute in sieben Teilgebieten den Zusammenschluss vorbereitet, zum Beispiel in den Sachgebieten Firmen- und Privatkunden, Service und Controlling. „Dabei wollen wir vor allem im internen Bereich Synergien heben“, so Segeth. Er nennt als Beispiel das Rechnungswesen: Hier müsse man künftig nur noch eine Bilanz erstellen. Bei der Regulatorik gebe es erhebliche Verbesserungen durch den Zusammenschluss. Segeth: „Verwaltungsarbeiten werden erleichtert:“

Keine Veränderungen gebe es beim Filialnetz im St. Wendeler Land. „Da passiert gar nichts“, unterstreicht Bernd Kühn. In der Kreisstadt selbst bleibe es bei den zwei Filialen von Bank 1 Saar und Volksbank. Kühn: „Es bleiben auch die vertrauten Ansprechpartner, die Entscheider in Beratung und Service vor Ort.“ Kurz gesagt: „Die Marktstrukturen bleiben erhalten. Fusionsbedingt gibt es keine Veränderung.“ Auch sei man langfristig ein sicherer Arbeitgeber in der Region.

Ende 2019, so das gemeinsame Ziel, soll die Fusion als Ganzes abgeschlossen sein. Fusions- und betriebsbedingte Kündigungen für die Beschäftigten aus beiden Häusern stünden nicht an. „Unsere Volksbanken passen kulturell, betriebswirtschaftlich und geografisch sehr gut zusammen“, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende der Bank 1 Saar, Winfried Spies. „Wir stellen uns den Herausforderungen von morgen schon heute – aus einer Position der Stärke heraus“, betonen Segeth und Kühn.

Für die Kunden ergeben sich laut Pressemitteilung neben der Erweiterung des Geschäftsstellennetzes weitere Vorteile, da die Bank sich für die Zukunft rüste, um den sich verändernden Anforderungen der Kunden noch besser gerecht zu werden und den immer komplexer werdenden Herausforderungen des Marktes vorausschauend zu begegnen. Der Zusammenschluss zweier starker Partner eröffne für die Kunden noch bessere Kreditvergabemöglichkeiten, vor allem für den Mittelstand. „Dieser Zusammenschluss stärkt unsere Leistungsfähigkeit und sichert somit langfristig die Position in der Region“, so Segeth und Kühn.

„Über die persönliche Beratung und Betreuung aller Kunden in unseren Vertriebsstellen hinaus legen wir Wert darauf, unseren Kunden auch alle zeitgemäßen Zugangswege für ihre Bankgeschäfte zur Verfügung zu stellen. Aus diesem Grund bauen wir das Leistungsspektrum der digitalen Zugangswege und des Kanals Telefon sukzessive aus. Auch damit stärken wir die Zukunftsfähigkeit der fusionierten Bank nachhaltig“, sagt Segeth. Die Bank 1 Saar werde als Genossenschaft nach vollzogener Fusion von fast 105 000 Mitgliedern betragen, im bisherigen Geschäftsgebiet des Fusionspartners werde sie aber auch weiterhin als Regionaldirektion „Unsere Volksbank St. Wendeler Land“ auftreten.

Der Zusammenschluss wird zum 1. Januar erfolgen. Die Fusion wird, wie schon bei der Fusion mit der Volksbank Neunkirchen, als Dachmarkenmodell umgesetzt. Das heißt, „Unsere Volksbank St. Wendeler Land“ wird Teil der Bank-1-Saar-Gruppe, behält aber ihren Namen und ihre regionale Identität. Die fusionierte Bank zeige sich offen für weitere Fusionen. Das Dachmarkenmodell sei die ideale Ausgangsbasis, betonen Segeth und Kühn.

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