Frust und Freude liegen in der Region so nah beieinander

St. Wendel. Zwischen Empörung und Genugtuung sind die Reaktionen der Rathauschefs im St. Wendeler Land. Der Bürgermeister der Kreisstadt, Klaus Bouillon (CDU, Foto: dia-saar.de), steht hinter der Entscheidung der saarländischen Grünen, ein schwarz-gelb-grünes Bündnis von CDU, FDP und Grünen einzugehen

St. Wendel. Zwischen Empörung und Genugtuung sind die Reaktionen der Rathauschefs im St. Wendeler Land. Der Bürgermeister der Kreisstadt, Klaus Bouillon (CDU, Foto: dia-saar.de), steht hinter der Entscheidung der saarländischen Grünen, ein schwarz-gelb-grünes Bündnis von CDU, FDP und Grünen einzugehen. "Ich gehe davon aus, dass eine verlässliche Politik mit diesen drei Parteien im Saarland möglich ist."Der Oberthaler Rathauschef Stephan Rausch (CDU, Foto: SZ) sieht's pragmatisch: "Das ist sicherlich nicht das, was vor der Landtagswahl am 30. August gewünscht war. Aber man muss Kompromisse eingehen, um Rot-Rot zu verhindern." Eine Regierung unter Beteiligung der SPD und der Linken hätte es seiner Gemeinde schwieriger gemacht, schätzt Rausch. Jetzt bliebe es bei den "guten Kontakten" - auch wenn er sich dabei mit Blick auf das Milliarden-Loch im Landeshaushalt nicht vorstellen kann, dass die Kommunalfinanzen über höhere Zuschüsse verbessert werden. Werner Laub (SPD, Foto: dia-saar.de), Chef der Marpinger Verwaltung, war von der Entscheidung nicht überrascht. "Nach den Entwicklungen der letzten Wochen war abzusehen, dass sich der Grünen-Vorsitzende Hubert Ulrich für Jamaika ausspricht." Laub akzeptiere das Ergebnis, auch wenn es am Wähler vorbeigehe. Und mit der von den Grünen ungeliebten Rückkehr von Oskar Lafontaine an die Saar "war die Entscheidung besser nach außen zu verkaufen".Namborns Bürgermeister Theo Staub (SPD, Foto: dia-saar.de) reagierte ähnlich: "Oskar war die Steilvorlage für die Grünen. Sonst hätte es keinen Grund gegeben. Ich bin sehr enttäuscht von den Grünen."Andreas Veit (CDU, Foto: SZ) im Nohfelder Rathaus glaubt auch, dass der Linken-Chef für die Grünen-Entscheidung "nicht ausschlaggebend" war. Veit: "Die künftige Landesregierung ist sehr wichtig, um das Projekt Ferienpark Bostalsee voranzubringen." Von ihr erhofft sich der Bürgermeister weiter Unterstützung,Hans-Uwe Schneider (CDU, Foto: dia-saar.de), Bürgermeister in Nonnweiler, spricht von einer "sinnvollen Entscheidung". Die CDU als stärkste Fraktion müsse in der Regierungsverantwortung bleiben.Wolfgang Alles (CDU, Foto: dia-saar.de) in Freisen sieht in einer "Koalition immer auch Kompromisse". Aber in einer anderern Konstellation hätte er eine "Unzuverlässigkeit" der Partner erwartet. "Das ist ein Modellprojekt für Deutschland", nennt es der Tholeyer Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU, Foto: dia-saar.de). Denn seiner Meinung nach sind die Schnittmengen zwischen Union, Liberalen und Ökologen größer als bei Rot-Rot-Grün.

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