Fremde sprechen Grundschüler an: Eltern in Sorge
St. Wendel. Eltern sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder. Denn innerhalb kurzer Zeit sollen zwei Schülerinnen in St. Wendel von Fremden angesprochen worden sein. Grundschulmädchen - das eine auf dem Schulhof, das andere auf dem Heimweg. Was ist da genau vorgefallen? Die St. Wendeler Polizei ermittelt
St. Wendel. Eltern sorgen sich um die Sicherheit ihrer Kinder. Denn innerhalb kurzer Zeit sollen zwei Schülerinnen in St. Wendel von Fremden angesprochen worden sein. Grundschulmädchen - das eine auf dem Schulhof, das andere auf dem Heimweg. Was ist da genau vorgefallen?Die St. Wendeler Polizei ermittelt. Fakt ist laut Beamten: Unbekannte hatten kurzen Kontakt zu den beiden Kindern. Und: Ermittler nahmen sich der Sache auch an. "Doch bislang gibt es keinen einzigen Hinweis auf eine mögliche Straftat", versichert ein Polizist.
Außerdem: Nach dem Vorfall in der Kreisstadt berichteten verunsicherte Eltern von ähnlichen Begebenheiten aus Bliesen und Oberthal. Grund genug für Polizeistreifen, hier ebenfalls nach dem Rechten zu sehen. Doch die Kontrollen verliefen gänzlich im Sande. Kein auch noch so winziger Fingerzeig, dass Schüler durch Unbekannte angehalten, geschweige denn bedroht worden seien.
Trotz dieser eher beruhigenden Ergebnisse nimmt Dieter Schmidt die Hinweise sehr ernst. "Ich bin sofort der Sache nachgegangen, als uns ein Vater darüber informiert hat." Der Rektor an der St. Wendeler Nikolaus-Obertreis-Grundschule habe zeitgleich die Polizei informiert, die bereits von Eltern alarmiert worden war. Schmidt wendet sich des Weiteren in einem Brief an die Eltern der rund 380 Schüler. Darin bittet er, dass die Kinder eindringlich darauf hingewiesen werden, nicht mit Fremden mitzugehen.
Der Schulleiter aus Urweiler, dem während seiner Dienstzeit in der Kreisstadt seit 1999 so etwas noch nie untergekommen sei: "Ich bin einfach sprachlos, welche Gerüchte damit entstanden sind." Denn von einer versuchten Entführung, wie ihm zugetragen, könne nun wirklich nicht die Rede sein. Mittlerweile sei sogar schon die Rede davon, dass ein Mann ein Kind in seinen schwarzen Wagen zerren wollte. "Das stimmt überhaupt nicht", unterstreicht der 60-Jährige. Trotzdem habe sich diese Falschmeldung wie ein Lauffeuer herumgesprochen, so dass sich gar die Leiterin eines Kindergartens beim Schulchef besorgt gemeldet habe.
Auch die Lehrer befassten sich laut Schmidt mit dem Thema. Ohne Angst schüren zu wollen, werde im Unterricht darauf eingegangen. Denn Kinder sollten wissen, wie sie sich gegenüber Fremden verhalten sollten, fordert Schulleiter Schmidt.
Auf einen Blick
Das kurze Schreiben im Wortlaut, mit dem sich der Leiter der St. Wendeler Nikolaus-Obertreis-Grundschule, Dieter Schmidt, an die Eltern der rund 380 Kinder richtet:
"An alle Eltern! Aus gegebenem Anlass weise ich darauf hin, dass an der Grundschule Nikolaus Obertreis zu keiner Zeit ein Kind entführt wurde beziehungsweise in ein Auto gezerrt wurde.
Es entspricht den Tatsachen, dass zwei Kinder jeweils von einer erwachsenen Person angesprochen wurden.
Das Kollegium wurde angewiesen, die Kinder dafür zu sensibilisieren, nicht mit fremden Personen mitzugehen, ohne jedoch Ängste und Panik zu verursachen.
Vorsorglich wurde die Polizei durch die Schulleitung in Kenntnis gesetzt." red