Während der achtjährige Ian eifrig durch die Halle flitzt und die verschiedenen Anlagen betrachtet, erklärt der Großvater: "Ich hatte all die Jahre keinen Platz, um zuhause eine eigene Modelleisenbahn aufzubauen. Ich fahre daher gerne zu solchen Veranstaltungen und habe Ian gerne mitgenommen. Mittlerweile ist er selbst so fasziniert davon, dass er sicher bald eine eigene Anlage bekommt, mit der ich dann sicher auch spielen kann", sagt der St. Wendeler und lächelt verschmitzt.

"Wir stellen bereits zum siebten Mal hier in der Turnhalle aus", erklärt der Vorsitzende des Modellbauclubs Freisen , Gerd-Peter Werle.

Diesmal können Zuschauer fünf Aufbauten betrachten. "Es gibt eine rund sechs Meter große Legoanlage, eine Kinderstation zum Selberfahren, eine Weihnachtsmarktszene, ein Kirmesaufbau und eine große Modulanlage. Diese erstreckt sich durch die ganze Halle und besteht aus mehreren Einzelszenen verschiedener Vereinsmitglieder", beschreibt Werle und deutet auf liebevoll gestaltete Einheiten mit Felsformationen, Bäumen, Häuschen und beleuchteten Städten. "Es dauert einige Zeit, bis alles so gestaltet ist. Manche arbeiten mit Präzision einige Tage daran, manche sogar Jahre. Das ist immer unterschiedlich. Man macht sich zuerst einen Plan, wie es ungefähr aussehen soll, und kauft sich einzelne Bausätze, die man dann zuhause arrangiert", so Werle.

Neu sind diesmal das Weihnachtsmarktdiorama und das Kirmesdiorama. Diorama bedeutet dabei eine Art Schaukasten, in dem eine bestimmte Szene vor einem bemalten Hintergrund dargestellt wird.

"Höhepunkt ist unser neues Kirmesmodul. Wir haben es von Bernhard Diehl aus Nauheim erhalten, den wir auf einer gemeinsamen Ausstellung kennengelernt haben. Er ist 72 Jahre alt und hat rund 20 Jahre detailliert daran gebastelt, aber musste sein Hobby nun altersbedingt aufgeben. Daher hat er uns das gute Stück sozusagen vermacht. Wir sind sehr stolz", schwärmt der Vorsitzende. Auch zahlreiche Besucher tummeln sich vor der Kirmesanlage. Ein buntes Riesenrad, hell erleuchtete Stände und Bahnen verbreiten Jahrmarktflair. "Mir gefällt die Geisterbahn dabei besonders gut", lobt Elias Keller, der mit seiner Mutter Sarah begeistert die Ausstellung betrachtet.

Damit Besucher die Lichtstimmung noch besser wahrnehmen können, ist die Turnhalle recht dunkel und nur mit blauen Lichtkreisen und Sternen an der Decke beleuchtet. Für eine heimelige Atmosphäre sorgt auch das sogenannte "Modellbahnkino". "Dazu haben wir einen Geräteraum mit einem Fernseher und Stuhlsitzreihen zu einer Art Kino umfunktioniert", sagt Gerd-Peter Werle. Dort tummeln sich vor allem die kleinen Besucher, wenn neben Dokumentationen über Eisenbahnen auch Filme wie "Thomas die Lok" gezeigt werden. Und wer nach all den Eindrücken etwas zur Ruhe kommen möchte, kann sich mit Speisen und Getränken stärken.

"Die ,Lange Nacht der Modelleisenbahn' findet am gleichen Tag an elf verschiedenen Orten im Saarland statt. Unsere Veranstaltung ist dabei auch immer gut besucht und wir freuen uns schon auf das nächste Mal", fasst Werle zusammen.