Mittelaltermarkt Von Koboldohren und Hexenknochen

Freisen · Auf einen Zeitsprung durch die Jahrhunderte durften sich die Besucher des Mittelaltermarktes in Freisen freuen. Sie bekamen einiges geboten.

 Shabanna Atesh begeisterten ihr Publikum mit einer Bauchtanz ähnlichen Vorführung.

Shabanna Atesh begeisterten ihr Publikum mit einer Bauchtanz ähnlichen Vorführung.

Foto: Jennifer Sick

Wikinger und Wegelagerer, Ritter und Burgdamen. Sie alle waren am Wochenende nach Freisen gekommen, um gemeinsam mit zahlreichen Besuchern den Freisener Mittelaltermarkt zu feiern. Und da es sich bei der Veranstaltung
mittlerweile um einen der größten Lagermärkte Deutschlands handelt, bekamen die Menschen dort auch einiges geboten.

Schon vor Betreten des eigentlichen Marktes hatten Händler einige Stände aufgebaut. Hier konnten sich anpassungswillige Besucher, die noch nicht in adäquater Gewandung erschienen waren, für den Markt ausrüsten und mit neuer Kleidung den Sprung ins Mittelalter wagen. Lederne Helme, seidene Roben und wollene Hosen gehörten genauso zu dem Angebot der Händler wie Schaukampfwaffen und Schilde mit farbenfrohen Wappen.

So ausgestattet ging es dann auf den Markt. Auch hier lockten zahlreiche Stände mit unterschiedlichsten Angeboten die Besucher an. Von Schmuck über Trinkhörner bis hin zu selbstgemachten Seifen reichten die Waren. Auch einige eher ungewöhnliche Stände konnten aufmerksame Gäste entdecken. Zum Beispiel den von Tereza Belzner. „Leckereyen für Hunde“ prangte groß auf einem riesigen Schild über ihrer Bude. Wer sich näher heranwagte, staunte nicht schlecht. Dort wurden „Koboldohren“ und „Hexenknochen“ angeboten. Hinter den ungewöhnlichen Namen verbargen sich dann aber doch hauptsächlich Belohnungshäppchen für Hunde und Katzen.

„Ich bin jetzt zum vierten Mal hier und habe mittlerweile schon richtige Stammkunden“, wusste Belzner zu berichten. Allein deshalb komme sie immer wieder gerne nach Freisen und sei immer wieder gefangen von der Veranstaltung. Ebenfalls begeistert von dem Markt waren Ursula Christmann und ihr Mann Günter Spengler. Sie hatten mittelalterliche Waffen und Gewandungen für Kinder mitgebracht und boten diese zum Verkauf an. Kleine Schwerter aus Holz, Schilde und Bögen gehörten unter anderem dazu. Und wer gerne wollte, der konnte gemeinsam mit Spengler aus Holz Miniaturwikingerschiff oder Streitäxte basteln. Die Materialien dazu hatte Spengler natürlich auch gleich mitgebracht. Bohren, Schrauben und Hämmern mussten die Kinder selbst. „Das bekommen die aber alle super hin“, so Spengler.

Zwischen den vielen Marktständen gab es auch eine Ausstellung, die sich mit der ehre düsteren Seite dieser Zeit beschäftigte. Extra für den Markt hatten das ‚Freyvolk zu Hohenstaufen eine Folterausstellung aufgebaut. Von der Streckbank bis hin zum Richtblock konnte man verschiedenste Folterinstrumente bestaunen und sogar ausprobieren- wenn man sich denn traute. „Wir möchten, dass die Leute das Mittelalter nicht nur ansehen, sondern erleben, anfassen und spüren können“, erklärte Michael Schiller. Oberste Priorität habe aber, dass niemand ernsthaft verletzt wurde.

 Das Duo Jomama-Kü in bester Gaukler-Tradition.

Das Duo Jomama-Kü in bester Gaukler-Tradition.

Foto: Jennifer Sick

An beiden Tagen wurde zudem ein abwechslungsreiches Programm aus Musik, Gaukelei und Tanz organisiert. Dazu gehörte auch die Gruppe Shabanna Atesh. Die Frauen boten einen so genannten Tribal Style Dance – eine Art Bauchtanz. Sie tanzten überall auf dem Markt zu der Musik, die sich ihnen gerade so bot. „Das funktioniert über geheime Kommandos, die wir uns beim Tanzen geben“, erklärte Nelofar Parvaneh. Bei den Zuschauern kam das gut an und die Frauen in ihren farbenfrohen Kostümen ernteten viel Applaus.

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