Volleyball „Tatort“ Freisen bietet Hochspannung in Überlänge

Freisen · Sonntagabend ist Krimizeit – wenn in der ARD der „Tatort“ über den Bildschirm flimmert. Bei den Volleyballerinnen des SSC Freisen ist seit dem Aufstieg in der 3. Liga aber der Samstagabend der „Sendeplatz“ für Krimis.

Drei Mal spielte der SSC diese Saison samstags zu Hause – drei Mal gab es ein packendes Fünfsatz-Match. Auch am vergangenen Samstag sahen die 200 Zuschauer am „Drehort“ Bruchwaldhalle das volle Programm. Freisen setzte sich gegen Zweitliga-Absteiger TG Bad Soden mit 3:2 durch.

Die Handlung des Krimis: Im ersten Satz hält der Neuling gut mit, verliert aber mit 23:25. Doch dem Tief folgt ein Hoch: Satz zwei holt sich Freisen mit 25:22. Für ein Happy End ist es aber (noch) zu früh. Das Wechselbad der Gefühle geht weiter. Nach Satz drei jubeln wieder die Hessen, denn sie gewinnen mit 25:19. Jetzt stellen sich alle die Frage: Verliert Freisen zum ersten Mal nach mehr als einem anderthalben Jahr wieder ein Heimspiel?

Die Antwort: Nein! In Satz vier zeigt der SSC sein bestes Volleyball überhaupt. In den Hauptrollen: Caroline Späth (17) und Christine Kolb (26). Beide bringen mit einer guten Aufschlagsserie Bad Soden zur Verzweiflung. Aber auch die anderen Spielerinnen glänzen, wie Libera Nadja Schmitt, die später zur besten Spielerin gewählt wird. Die Folge: Freisen schafft mit einem 25:10 den 2:2-Satzausgleich.

Kolb stand auch schon vor ihrer Aufschlagsserie im Fokus: Die Annahmespielerin musste die verletzte Zuspielerin Leonie Dewes ersetzen. Eine ungewohnte und schwierige Aufgabe. Doch Kolb löst sie mit Bravour. „Das hat sie richtig gut gemacht“, lobt Trainerin Brigitte Schumacher. Deren Nerven werden auch im fünften Satz noch einmal angespannt. Freisen liegt schnell 1:4 hinten, kämpft sich aber zurück. Nach 112 Minuten, gut 20 mehr als in der ARD, ist der Krimi. beendet: 15:13 siegen die Gastgeberinnen im Tiebreak.

Als die Spannung weicht, folgt die Erleichterung: „Klar würde ich auch gerne mal wieder ein Spiel 3:0 gewinnen“, sagt Schumacher. „Aber wir haben bislang gegen starke Gegner gespielt, da kann man nicht erwarten, dass wir die aus der Halle fegen.“ Die Übungsleiterin ergänzt: „Wir sind froh über jeden Sieg. Mit unserem Start bin ich super zufrieden.“ Freisen gewann drei seiner vier Partien.

Der Termin für den nächsten „Tatort Freisen“steht bereits. Am 10. November empfängt der SSC den TSV Stuttgart. Zuvor spielt das Team aber noch einmal auswärts – am Samstag um 19 Uhr beim TV Villingen.

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