Die schlechte Obsternte ist Schuld Wenig los in den Kelteranlagen im Kreis

Oberkirchen · Die Obst- und Gartenbauvereine im St. Wendeler Land haben in dieser Saison eine schlechte Ernte zu verbuchen.

 Von solch reifen Äpfeln können die meisten Obst- und Gartenbauer zurzeit nur träumen. Doch trotz der schlechten Ernet ruhen die Pressen nicht im überall Landkreis St. Wendel.

Von solch reifen Äpfeln können die meisten Obst- und Gartenbauer zurzeit nur träumen. Doch trotz der schlechten Ernet ruhen die Pressen nicht im überall Landkreis St. Wendel.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Die Obst- und Gartenbauvereine (OGV) im Landkreis sehen sich mit einem der schlechtesten Erntejahren seit langem konfrontiert. Thomas Rech, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Oberkirchen, gibt bekannt, dass die Kelterei in Oberkirchen in dieser Saison keinerlei Lieferungen annehmen sowie nicht selbst in Produktion gehen werde. Als Begründung gibt er einen Mangel an Obst an. Es sei nicht das erste Mal, dass die Maschinen für eine Saison stillstehen, weiß Rech zu berichten. In der Vergangenheit habe man sich „allerdings erst anhand der angelieferten Menge“ dagegen entschieden zu keltern, während der Verein dieses Mal bereits vorab beschlossen habe, kein Obst anzunehmen. Die kalkulierte Obstmenge sei zu gering für die großen Keltermaschinen. Daher lohne es sich nicht, diese in Gang zu setzen.

Klagen über eine geringe Obsternte gebe es auch über die Kreisgrenzen hinaus, weiß Michael Keller, Diplom-Biologe und Geschäftsführer des St. Wendeler OGV-Kreisverbands. „Gründe für die schlechte Ernte lassen sich vor allen Dingen bei der Wetterlage verorten.“ Der schlechte Witterungsverlauf während der Befruchtungs- und Blütezeit habe den Insektenflug sowie den Wuchs entscheidend beeinflusst. Weiterhin sei es für Fachleute keine Überraschung, dass nach einem besonders ergiebigen Jahr, wie 2018 mit hohen Erträgen, die Ernte im darauffolgenden Jahr geringer ausfalle. Dies wird als Alternanz bezeichnet. Im Fall der Kelteräpfel ist „mit 20, vielleicht sogar nur zehn Prozent des Ertrags aus dem vergangenen Jahr zu rechnen“, sagt Keller.

Während gemeinhin nur einige Regionen von schlechter Ernte betroffen und andere wiederum ertragreicher sind, scheint das Saarland in diesem Jahr nahezu flächendeckend betroffen zu sein, wie Keller weiter berichtet. „Die Mengen an Saft aus den vergangenen Jahren können dieses Mal nicht erreicht werden“, prophezeit der Biologe.

Dennoch ruhen die Pressen im Landkreis St. Wendel nicht vollständig. Der Obst- und Gartenbauverein Hasborn-Dautweiler etwa startete bereits seine Apfelsaftkampagne. Annahmetermine sind dabei jeweils mittwochs und samstags von 9 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr – bis einschließlich Samstag, 12. Oktober. Auch der Bosener OGV wird trotz der schlechten Apfelernte seine Kelteranlage öffnen. Wie ein Vereinssprecher mitteilt, werden am Samstag, 28. September, 10 bis 12 Uhr, Äpfel angenommen. Weitere Annahmetermine sind dann am Montag, 30. September, Dienstag, 1. Oktober, und Mittwoch, 2. Oktober, jeweils von 17 bis 18 Uhr. Der Verein sei jeden Samstag von 11 bis 12 Uhr in der Kelteranlage persönlich erreichbar.

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