Sexueller Missbrauch Ex-Pfarrer könnte bald befragt werden

Freisen/Köln · So langsam kommt Bewegung in das kirchliche Strafverfahren gegen den ehemaligen Freisener Pfarrer, der des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger beschuldigt wird. Das Verfahren wird derzeit vor dem Kirchengericht in Köln geführt (wir berichteten).

Auf Nachfrage der Saabrücker Zeitung berichtet Sprecher Thomas Klimmek, dass mittlerweile ein Betroffener gehört wurde. Es handele sich um einen Zeugen, der beim Bistum Trier noch nicht befragt worden war. Die Befragung sei durch den Vorsitzenden Richter erfolgt, das Protokoll dem Kirchenanwalt sowie dem Anwalt des Beklagten übermittelt worden. Beide waren zur Anhörung geladen, hatten laut Klimmek aber auf die Teilnahme verzichteten.

Der Kirchenanwalt habe beantragt, zwei Betroffene erneut anzuhören. Dem Antrag solle entsprochen werden. Sollten zwischenzeitlich keine weiteren Beschuldigungen eingehen, könnte im Sommer der beschuldigte Ex-Pfarrer zur Sache befragt werden.

Zum Hintergrund: Das Bistum Trier hatte den langjährigen Freisener Pastor zum 14. April 2015 von seinen Aufgaben entbunden. Zuvor gab es mehrere Strafanzeigen, die aber wegen Verjährung nicht weiter verfolgt wurden. Am 1. Mai 2015 ging der Pastor in den Ruhestand. Die Voruntersuchungen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger wurden im Mai 2016 eingeleitet. Im September 2017 hatte Bischof Stephan Ackermann den entsprechenden Untersuchungsbericht dem Vatikan zugeleitet — mit der Empfehlung, ein kirchliches Strafverfahren zu eröffnen. Die dortige Glaubenskongregation sollte über das weitere Vorgehen entscheiden. Am 10. Januar 2018 stand fest: Gegen den ehemaligen Pfarrer wird ein kirchliches Strafverfahren eingeleitet. Um Neutralität zu wahren, wird dieses im Bistum Köln geführt.

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