Streik Zivilbeschäftigte der US-Armee in Baumholder streikten

Baumholder · Als Teil der laufenden Tarifauseinandersetzung bei den Stationierungsstreitkräften rief die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am Donnerstag die zivilen Beschäftigten des Standortes Baumholder zum ganztägigen Warnstreik auf.

 Auf dem US-Standort Baumholder haben Zivilbeschäftigte ihre Arbeit niedergelegt.

Auf dem US-Standort Baumholder haben Zivilbeschäftigte ihre Arbeit niedergelegt.

Foto: Bernd Mai

Tag für Tag pendeln auch zahlreiche Saarländer zum US-Standort ins Nachbarbundesland.

„Der Streik wird Wirkung zeigen. Wenn beispielsweise die Vergabestelle für Dienstfahrzeuge streikt, bekommt auch niemand ein Fahrzeug“, erläutert Sylvia Porn, ver.di-Ehrenamtliche am US-Standort Baumholder. Auch die militärische Personalabteilung, das Quality Management und das Wasserwerk werden laut Porn bestreikt „Wir stehen hinter den Beschäftigten und gehen davon aus, dass sich uns noch weitere Abteilungen anschließen. Wir sind streikbereit“, sagt Susanne Riedel, zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretärin. Ver.di will mit dem Warnstreik den Druck auf die nächste Verhandlungsrunde erhöhen. Bisher haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt.

Für die bundesweit rund 11 000 zivilen Beschäftigten bei den Stationierungsstreitkräften, davon rund 7500 in Rheinland-Pfalz, war die erste Verhandlungsrunde am 1. Oktober in Frankfurt am Main ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeberseite legte ver.di kein Angebot vor. In Rheinland-Pfalz sind Beschäftigte an den Standorten in Germersheim, Sembach, Kaiserslautern, Ramstein, Miesau, Pirmasens, Landstuhl, Baumholder, Wackernheim und Spangdahlem betroffen. Ver.di fordert Lohn- und Gehaltserhöhungen im Volumen von sechs Prozent sowie die Erhöhung aller Einkommen auf mindestens 2000 Euro. Weiter werden signifikante Verbesserungen bei den Einstiegsgehältern und Auszubildendenvergütungen gefordert, teilt ein Gewerkschafts-Sprecher weiter mit.  Ziel von ver.di sei es zudem, die zahlreichen offenen Stellen zu füllen und die damit einhergehende Mehrbelastung für die Beschäftigten abzubauen.

„Einige Zivilbeschäftigte, die Mitglied der Gewerkschaft sind, haben ihre Absicht zum Streik am frühen Donnerstagmorgen per E-Mail den leitenden Offiziellen des Standortes mitgeteilt und sind nicht zur Arbeit erschienen“, ist einer Pressemitteilung der Militärgemeinde zu entnehmen. Dienste auf dem Standort,  beispielsweise im  Identifikations- und Ausweiswesen, sowie der Linienbusverkehr seien eingestellt oder eingeschränkt worden, heißt es weiter. In vielen Bereichen lief der Betrieb aber weiter. Die aktuelle Zahl der Zivilbeschäftigten in Baumholder beziffert ein Sprecher der US-Militärgemeinde auf 450. Etwa 50 (Stand: Juli 2018) kommen aus dem Saarland, ein Großteil davon aus dem Landkreis St. Wendel.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 24. und 25. Oktober in Berlin statt.

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