Tanzgruppenleiterin geht auf Männerfang
Eitzweiler. "Wir sin de Äätzweilerer Tanzgruppe, un de Arbeit is heit schnuppe", so lautet der Refrain in ihrer Hymne. Für die 16 aktiven Mitglieder ist deshalb der Montag ein ganz besonderer Tag, denn am Abend steht die Tanzprobe im Dorfgemeinschaftshaus an. "Nur in Ausnahmefällen fehlt jemand", sagt Leiterin Monika Thies
Eitzweiler. "Wir sin de Äätzweilerer Tanzgruppe, un de Arbeit is heit schnuppe", so lautet der Refrain in ihrer Hymne. Für die 16 aktiven Mitglieder ist deshalb der Montag ein ganz besonderer Tag, denn am Abend steht die Tanzprobe im Dorfgemeinschaftshaus an. "Nur in Ausnahmefällen fehlt jemand", sagt Leiterin Monika Thies. Mit der Zeit seien sie eine verschworene Gemeinschaft geworden, nebenher seien echte Freundschaften entstanden. "Wir sind und bleiben eine lockere Gemeinschaft und möchten keine generelle Verpflichtungen eingehen", betont Thies. Eigentlich begann vor 27 Jahren alles mit einer Gymnastikgruppe, die Spaß haben und dabei ihren Körper und Geist fit halten wollte. "1987 haben wir das erste Mal getanzt und es hat allen besser gefallen. Einige Skeptiker waren aber auch darunter", erinnert sich die Leiterin. Die "Holsteiner Dreitour" studierten sie als ersten Volkstanz ein, den sie Knickerbocker tragend und mit einem Hütchen als Kopfbedeckung aufführten. Ihre heutigen blau - weißen volkstümlichen Trachten kreierten sie gemeinsam. Sie wurden von Gisela Wommer genäht. Bayerische Tänze wandelten sie zu eigenen Choreographien um, und schnitten deren Abfolge von Figuren und Schritten auf die Mitglieder der Tanzgruppe zu. An einem Übungsabend werden bis zu zwölf traditionelle Folkloretänze, von meditativ bis rockig eingeübt. "Manchmal striezt sie uns ganz schön", meint Wommer über ihre Vortänzerin. Lange Jahre tanzte die Gruppe ohne männliche Beteiligung, bis Thies sich beim Erntedankfest 2003 mit einer List erfolgreich auf Herrenfang begab. "Ich habe die Männer angesprochen, sie überzeugt und mit einer Unterschrift verpflichtet", erzählt sie. Bei einer Nichteinhaltung des Vertrags wäre ein 50 Liter Fass Bier fällig gewesen. Die drei vertraglich gebundenen Tänzer sind heute mit Riesenspaß bei der Sache. "Zuerst war es sehr schwer für mich. Mit manchem Schritt habe ich mich schon rumgeplagt", schildert Herbert Gisch. Das Durchschnittsalter der Truppe liegt bei gut 60 Jahren, deshalb würden sie auch gerne jüngere tanzbegeisterte Menschen aufnehmen. Die Leiterin ist mit 48 Jahren die Jüngste in der Gruppe, mit 82 Jahren ist Gertrud Forster die Seniorin. "Das belegt doch wie fit man sich durch das Tanzen halten kann" so Thies. Höhepunkte für die Tanzgruppe sind die Auftritte bei den örtlichen Dorf - und Pfarrfesten und den Festivitäten in den Nachbarorten. Auch bei Veranstaltungen über die Grenze des Landkreises hinaus versprühte das Tanzbein schwingende Ensemble schon mehrfach ihre Duftmarke. Sie vertrat die Gemeinde Freisen beim Saarlandtag und in der Partnerstadt Mutzig, tanzte beim Trachtenfest am Bostalsee, dem Erntedankfest in St. Wendel, oder zeigte unter auf der "Welt der Familie" in Saarbrücken ihr Können. "Das Schönste an allem ist aber für uns die Geselligkeit", stellt Thies klar heraus. So unternimmt die Gruppe Wanderungen und organisiert im Sommer. zünftige Grillabende.Kontakt: Monika Thies, Telefon (0 68 57) 62 26.
Auf einen Blick Tanzgruppe Eitzweiler. Mitglieder 21, davon 16 Aktive. Seit den 90 er Jahren betreuen Gisela und Elfie Wommer eine Kindergruppe mit wechselnder Mitgliederzahl.