Stolze Wikinger belagerten den Naturwildpark in Freisen

Freisen · Der erste historische Frühlingsmarkt im Naturwildpark auf der Freisener Höhe war ein voller Erfolg. 5000 Besucher kamen vorbei.

 Björn Hirschmann aus Schmelz gleicht in seiner Kluft mit Axt, Schild und langem Bart eher einem Wikinger als einem Saarländer.

Björn Hirschmann aus Schmelz gleicht in seiner Kluft mit Axt, Schild und langem Bart eher einem Wikinger als einem Saarländer.

Vor etwa drei Monaten erst kam der Familie Broszeit die Idee, in diesem Jahr erstmals einen historischen Frühlingsmarkt auf die Beine zu stellen. Diese Idee begeisterte nicht nur Besucher aus der Region, sondern zog auch Mittelalterfans aus dem Main-Taunus-Kreis, Heidelberg oder gar Münster an, wie die Autokennzeichen belegten. Insgesamt pilgerten am vergangenen Wochenende etwa 5000 Leute auf die Freisener Höhe zum Naturwildpark.

Dort erlebten sie ein buntes Markttreiben mit Musik, Speys, Trank, Gaukeley und Handel. "Der Markt ist ein voller Erfolg, wir sind selbst überrascht", freut sich Matthias Broszeit.

Turbulent geht es zu auf der Wiese neben dem Naturwildpark: An den Ständen der 55 Aussteller tummeln sich die Besucher und begutachten die feilgebotenen Waren. Dazu zählen neben Essen und Getränken allerlei Töpferwaren, Holzartikel, Messer, Gewänder, Lederwaren oder Felle.

Auf der Bühne untermalen die Trommler und Dudelsackspieler von Unvermeydbar diese ausgelassene Atmosphäre. Einige machen es sich auf der Wiese vor der Bühne bequem und genießen Sonne und Treiben. "Das ist wie eine Zeitreise, wenn man hierher kommt. Die Atmosphäre ist auch einfach super", freut sich Nico Tschofen aus Tholey.

Tatsächlich sorgen die Besucher selbst dafür, dass man sich in das Mittelalter versetzt fühlt. Viele Männer, Frauen und Kinder tragen altertümliche Gewänder.

Björn Hirschmann aus Schmelz gleicht in seinem Kostüm und dem langen Bart eher einem Wikinger denn einem Saarländer.

"Das ist alles selbst gemacht", kommentiert er seinen aufwendigen Lederharnisch mit Metallverschlüssen und Fellen. "Der ist aber nicht historisch belegt", erklärt er weiter.

Wer sich genauer über das Leben im Mittelalter informieren möchte, kann dies bei einem der 18 Lager tun, so auch beim Grafenlager zu Liebenstein. Gemeinsam mit Freunden aus anderen Lagern sitzen sie an einer großen Holztafel, trinken Gewürzwein nach einem überlieferten Rezept und nehmen sich Schinkenspeck, Käse und Brot von Holztellern.

"Wir nehmen unsere Informationen aus Büchern und Museen", erklärt Gräfin Katharina zu Hordiheim, im bürgerlichen Leben Katharina Klein. "Wir betreiben aktive Recherche und besuchen auch bestimme Denkmäler", ergänzt Jörg Alt von PJ Manufactum. Wie es sich angefühlt haben musste, in einem Pranger zu stecken, kann man hier auch erleben.

 Insgesamt pilgerten am vergangenen Wochenende etwa 5000 Besucher auf die Freisener Höhe zum Naturwildpark. Fotos: Carmen Gerecht

Insgesamt pilgerten am vergangenen Wochenende etwa 5000 Besucher auf die Freisener Höhe zum Naturwildpark. Fotos: Carmen Gerecht

"Den haben wir original nachgebaut. Bis zu 14 Tage steckte man da drin, Minimum einen Tag", klärt Pascal Boncourt, Hauptmann de Boncourt zu Liebenheim auf. Da ist es dann doch nicht schlimm, dass die Zeiten sich geändert haben seit dem Mittelalter.

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