Es geht los Punktlandung zum Auftakt der Arbeiten

Freisen · In Freisen sind die Rodungen für den neuen Rad- und Freizeitweg auf der ehemaligen Bahntrasse abgeschlossen.

 Die Rodungsarbeiten an der ehemaligen Bahntrasse, hier in der Nähe der Schlagbaumstraße, sind inzwischen abgeschlossen.

Die Rodungsarbeiten an der ehemaligen Bahntrasse, hier in der Nähe der Schlagbaumstraße, sind inzwischen abgeschlossen.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Lange, schwere Holzstämme liegen hinter dem Freisener Rathaus. Aber nicht nur dort. Bis etwa zur Firma Hörmann sehen Spaziergänger derzeit Äste und Sträucher am Wegesrand lagern. Sie sind das Ergebnis der Rodungsarbeiten, die seit Ende Januar anstanden. „Es ist eine Punktlandung“, sagt Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD). Denn nur bis vergangenen Donnerstagabend (28. Februar), 24 Uhr, durften laut Gesetz Bäume und Sträucher  gestutzt werden. Zum Schutz von brütenden Tieren.

Und nun ist es geschafft. Die gerodete Fläche von elf Metern Breite war die Grundvoraussetzung dafür, dass der neue Rad- und Freizeitweg, der bis Bierfeld führen soll, gebaut werden kann. Der erste Bauabschnitt startet in Freisen. Die Restarbeiten können nun auch noch im März ausgeführt werden; Bernd Zollhöfer vom Velo-Büro Saar, das vom Landkreis St. Wendel mit der Projektbetreuung und der technischen Wegebauplanung beauftragt ist,  nennt als Beispiele das Entfernen der Wurzeln aus der Trasse und das Weiterverarbeiten des Holzes. „Das wird wohl zu Hackschnitzeln“, sagt Eberhard Veith, Geschäftsführer der Naturland Ökoflächen Management GmbH, die der Eigentümer der Trasse ist.

Das Gehölz, das der neuen Trasse weichen muss, ist laut Zollhöfer sehr unterschiedlich. Akazien seien darunter, aber auch Haselnuss-Sträucher oder Weiden-Wildwuchs. „Die Bahntrasse ist über Jahrzehnte von alleine zugewachsen“, sagt er. Besonders stark sei das zwischen Rathaus und dem ehemaligen Bahnhof der Fall. Auf der übrigen Route in Richtung Wolfersweiler sei die Strecke noch wesentlich länger als Bahntrasse genutzt worden, daher sei der Bewuchs dort  viel geringer. Derzeit, so Zollhöfer weiter, sehe die Trasse „heftig“ aus, wie er es ausdrückt. Sehr kahl. Aber das werde die Natur im Sommer von ganz alleine regeln, spricht er aus Erfahrung: „Wenn die abgeschnittenen Bäume wieder austreiben, dann werden sie viel attraktiver ausgrünen.“

Der nächste fixe Termin, dem alle Beteiligten entgegen sehen, ist für Ende April/Anfang Mai angesetzt. Dann erwarten sie den Förderbescheid über den Bundeszuschuss von fast fünf Millionen Euro. Sobald dieser da ist, dürfen die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. Der erste Schritt für Freisen: Dann wird eine Spezialfirma damit beauftragt, den Schotter zwischen der Firma Hörmann und Wolfersweiler zu fräsen und damit den Weg zu verbreitern. Das spare, so Zollhöfer weiter, jede Menge Geld, da dadurch kein neuer Schotter aufgebracht werden müsse. Der aufgearbeitete Schotter bilde  die Tragschicht für den Radweg. Vom Rathaus bis zur Firma Hörmann sehe die Situation anders aus. Dort sei kein Schotter mehr vorhanden. In dieses Teilstück fällt auch die zugeschüttete Strecke. Es handele sich, das erklärt Scheer, um Erdmassen, die in den 1980er-Jahren beim Bau des Rathauses dort abgelagert wurden. Diese müssen verteilt und glattgedrückt werden, damit die Radfahrer unter der Brücke durchkommen. Denn die ursprünglichen Gleise lagen etwa vier Meter unter der jetzigen Oberfläche.

Im Sommer komme es, so Scheer, zu weiteren Ausschreibungen. Unter anderem müssen die Gleise bei der Firma Hörmann entfernt werden. Außerdem solle im Herbst/Winter der Wegebau beginnen. Dann würden auch die fünf Brücken saniert. Ende 2020 soll der erste Teilabschnitt des neuen Rad- und Freizeitweges fertig sein. Und dann auch schon genutzt werden.  Komplett fertig sein soll das knapp 30 Kilometer lange „touristische Highlight“, wie es Scheer ausdrückt, im Jahr 2022.

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