So manche Leckerei in der Weihnachtsbäckerei

Haupersweiler · Kleine Schleckermäuler haben die Backstube auf dem Weihnachtmarkt regelrecht gestürmt. In Haupersweiler hatte für einen Nachmittag die Weihnachtsbäckerei für Kinder geöffnet.

 Josefine schiebt das Testblech mit den Plätzchen in den heißen Pizzaofen. Wenn man nicht aufpasst, kommen sie etwas zu dunkel wieder raus. Fotos: Frank Faber

Josefine schiebt das Testblech mit den Plätzchen in den heißen Pizzaofen. Wenn man nicht aufpasst, kommen sie etwas zu dunkel wieder raus. Fotos: Frank Faber

 Die jungen Weihnachtsbäcker bei der Arbeit: 25 Kinder gehen souverän mit Nudelholz und Förmchen um.

Die jungen Weihnachtsbäcker bei der Arbeit: 25 Kinder gehen souverän mit Nudelholz und Förmchen um.

Es darf geknetet, gerollt, ausgestochen und genascht werden. In Haupersweiler öffnet für einen Nachmittag die Kinder-Weihnachtsbäckerei. Zwischen Mehl, Teig und Zuckerstreuseln macht sich unter Anleitung eine große Schar von Nachwuchsbäckern mit Rieseneifer in der Backstube an verschiedenen Arbeitsplätzen ans Werk. Nur der Teig für die Weihnachtsplätzchen und Zimtwaffeln ist vorbereitet. Die sechsjährige Matilda und ihr Schwesterchen Marlen (5) rollen die Teigmasse mit einem Nudelholz platt. "Der Teig muss zuerst richtig geknetet werden, damit er schön weich wird", sagt Niklas (6). Vorsichtig legt er ein Teigklümpchen für eine Zimtwaffel auf das von Silvia Pickard nicht aus den Augen gelassene heiße Waffeleisen. "Nach einer Backzeit von 20 Sekunden nehmen wir die Waffel dann wieder vom Eisen", instruiert sie ihren jungen Assistenten. Nach Omas Art drehen weitere Kinder mit Daniela Pauli die Kurbel des Fleischwolfs. Sie stellen traditionelles Spritzgebäck her. Auch die Feinarbeiten sind in vollem Gange. Mit den saisonalen Förmchen, Modell Tannenbaum, Engel, Stern, Herz und Nikolausstiefel, beginnt das kreative Ausstechen. "Man muss mit dem Ausstechen am Rand des Teigs anfangen, dann bleibt mehr davon übrig und es gibt mehr Plätzchen", gibt Niklas an seine Bäcker-Kollegen als Tipp weiter. Die ersten Bleche sind schnell mit den Teigfiguren belegt.

Josefine (10) bringt das Testblech zu einem Pizzaofen, in dem die Plätzchen mit 250 Grad gebacken werden. Etwas angebrannt kommen sie nach einer gewissen Zeit wieder aus dem Ofen raus. "Die Plätzchen haben ein gewisses Röstaroma", witzelt Dominique Joas. Ihre Tochter Charlott ist gemeinsam mit Paula und Leila dabei, dem fertigen Gebäck mit dem Pinsel den leckeren Schokoaufstrich zu verpassen und sie zudem mit bunten Zuckerstreuseln oder mit dem "Frohes Fest"-Stempelaufdruck zu verzieren. "So sehen sie hinterher nicht nur schöner aus, sondern schmecken auch noch viel besser", weiß Nicole Pauli. Sie und ihre unterstützend tätigen Eltern müssen aufpassen, dass nicht gleich alle Plätzchen in den Bäuchen der Kinder verschwinden. Aber keine Sorge, die Bäcker nehmen ihren Job ernst. Professionell werden die Weihnachtsplätzchen in Sternchentütchen gepackt. Die durften die Kindern später mit nach Hause nehmen. "Es ist doch eine ganz tolle Sache, so etwas für die Kinder zu machen", freut sich Gisela Rein, der es in der Weihnachtsbäckerei genauso gut gefällt wie ihren Enkelchen Matilda und Marlen. Die Idee mit dem Plätzchenbacken kam Haupersweiler AH-Dorf- und Kulturverein, der dafür auf dem Weihnachtsmarkt seine neue geräumige Hütte aufgebaut hat. "Essen und Trinken gibt es doch überall. Wir wollten etwas für die Kinder im Dorf machen. Dass so viele zum Plätzchenbacken vorbeigekommen sind, hat mich fast umgehauen", freut sich Edmund Weigerding, der Vorsitzende des AH-Dorf- und Kulturvereins. Statt der von ihm erwarteten sieben, acht kleinen Bäcker waren es 25. Darüber hat sich auch der Nikolaus gefreut. Erstmals wurde der Haupersweiler Weihnachtsmarkt vom organisierenden Verein auf den Samstag des vierten Adventswochenendes gelegt. "Wir wollten keinem anderen Weihnachtsmarkt auf die Füße treten", erklärte Cheforganisator Edmund Weigerding. Am dritten Adventssamstag sei zudem der Musikverein immer beim Weihnachtsmarkt in Osterbrücken im Einsatz. "Die mussten dann immer hin und her fahren, damit sie beim Besuch vom Nikolaus hier waren", so Weigerding. Erstmalig präsentierte der Dorf- und Kulturverein seine neue große Hütte. Das Team vom Malteser Hilfsdienst hatte ihr Häuschen innen mit Julekuler (gestrickten Bommeln) dekoriert und schenkten heißen Ritter, eine Mischung aus Kakao mit Kräuterlikör, aus. Die Hubertusjugend und die IG Pro Fastnacht waren dabei. Nachdem die Clubmitglieder der Dummschwätzer den Pizzaofen zuvor für die Weihnachtsbäcker angeworfen hatten, versorgten sie die Besucher mit Flammkuchen. Grombeerwaffeln gab es beim Kapellen- und Sportverein.

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