Private Erweiterung des Gewerbegebiets gilt als Modellprojekt

Freisen · Das Freisener Gewerbegebiet "In der Zennwies" wird erweitert. Und das nicht von der Gemeinde, sondern von einem privaten Investor (wir berichteten). Dass der Gewerbetreibende Jörg Lehmann auf eigene Kosten Gewerbeflächen schafft, bezeichnet Hugo Kern als "Modellprojekt".

Der mit den Planungen beauftragte Inhaber des Illinger Unternehmens Kernplan weiß: "Das gab es bislang noch nicht, dass ein Privatmann ein Gewerbegebiet erweitert und vermarktet."

Die Freisener Räte haben in der jüngsten Sitzung einen städtebaulichen Vertrag zu diesem Projekt abgesegnet. Dieser regelt unter anderem, dass der Eigentümer der neuen Fläche diese fachgerecht erschließt und der Gemeinde keinerlei Kosten entstehen. Da der Bauherr bereits Rodungen veranlasst hat, muss er dafür nun einen Ausgleich schaffen und zwar durch die Beteiligung an einer Maßnahme der Naturland-Ökoflächen-Management-GmbH.

An den Plänen zum neuen Teil des Gewerbegebietes hat sich nichts geändert. 1,2 Hektar umfasst die komplette Fläche. Allerdings gab es Reaktionen zum Bebauungsplan und zwar vom Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA). Wie Kern berichtet müssen sich ansiedelnde Betriebe, die auch nachts arbeiten, eine Lärmprognose erstellen. Da die "Zennwies" nicht weit von einem Wohngebiet ist. Beim LUA absichern, müssen sich auch künftige Eigentümer, ehe sie bauen, zumindest auf der einen Hälfte des Gewerbegebietes. Dort gibt es so genannte Verdachtsflächen, das heißt, dort könnten Altlasten vorhanden sein. "Bei Lagerhallen und ähnlichem ist das aber kein Problem", so Kern. Außerdem wurde auf dem Gelände ein Biotop entdeckt. "Dieses muss jetzt mit Baggern umgesetzt werden", erklärt Kern.

Losgehen können die Arbeiten übrigens, sobald das Eisenbahn-Bundesamt die Fläche offiziell entwidmet hat. Die gehörte nämlich zum einstigen Freisener Bahnhof.

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