Platz für Omas, Opas und Kinder

Freisen. "Wir probieren Dinge aus - mal funktionieren sie, mal nicht". Bei der Begegnungsstätte für Jung und Alt ist sich der saarländische Umweltminister Stefan Mörsdorf sicher, dass das Projekt funktionieren wird

Freisen. "Wir probieren Dinge aus - mal funktionieren sie, mal nicht". Bei der Begegnungsstätte für Jung und Alt ist sich der saarländische Umweltminister Stefan Mörsdorf sicher, dass das Projekt funktionieren wird. Am Mittwochnachmittag fiel offiziell der Startschuss für dieses saarländische Pilotprojekt, das von der Arbeitsgruppe "Jung und Alt" im Netzwerk Freisen entwickelt und von Bund, Land, Landkreis St. Wendel und Gemeinde Freisen finanziert wird. 800000 Euro kostet der Umbau des Kindergartens in Freisen, um daraus eine Begegnungsstätte für Generationen zu machen. Geld, das sich nach Ansicht des Ministers lohnt, da damit gleich mehrere Herausforderungen unserer Gesellschaft angegangen würden: Es gibt zu wenig Kinder, die Menschen werden immer älter, die öffentlichen Kassen sind leer und die Energiekosten steigen. Aus diesem Grund sei es wichtig, Infrastrukturen zu konzentrieren. Mörsdorf: "Wir bringen die, die einen Mangel an Omas und Opas haben, mit denen zusammen, die keine oder zu wenige Enkelkinder haben, aber gerne von Kindern umgeben sind." In der Begegnungsstätte sollen alle Generationen zusammenkommen. Die Arbeitsgruppe haben einige Beispiele erarbeitet, was Alte und Junge dort gemeinsam machen können. Freisens Bürgermeister Wolfgang Alles nennt ein paar von ihnen: "Man kann gemeinsam kochen, sich vorlesen, Geschichten erzählen, zeigen, wie etwas repariert wird, Gartenarbeit erledigen, Beeren sammeln und Marmelade kochen." Solche Dinge stehen auch auf der Wunschliste der Kinder, die sie in einem kleinen Vortrag den zahlreichen Besuchern vorstellen: "Ich wünsche mir Leute, die mit mir spielen und basteln", sagte eines der Kindergartenkinder, ein anderes möchte wissen, wie früher gearbeitet wurde. Mit dieser Begegnungsstätte, die 2010 fertig sein soll, werde dieser Austausch gefördert. Aber nicht nur die Jungen profitierten dabei von den Älteren - auch umgekehrt, sei es in Sachen Computer, Sprache oder einfach nur das Gefühl vermitteln, jung zu bleiben. Begegnung funktioniertMit dem Anbau an den Kindergarten verbunden ist auch die Erweiterung der Krippenplätze, wie Alles erzählt: Bis Sommer gebe es in Freisen zehn Krippenplätze, weitere zehn sind bis 2013 vorgesehen. "Dann stellen wir in unserer Gemeinde rund 60 Krippenplätze bereit", sagt Alles. Das Projekt hält auch Landrat Udo Recktenwald für eine "hervorragende Sache". Zumal diese Art von Mehrgenerationen-Haus nicht in einem neutralen Umfeld, sondern eben in einem Kindergarten untergebracht sei: "Es war eine gute Entscheidung, dorthin zu gehen, wo die Kinder sind." Dass die Begegnung zwischen Jung und Alt in der Gemeinde bereits funktioniere, das erläuterte Manfred Becker von der Arbeitsgruppe. Er erzählte von zehn Computer-Kursen, die die AG bisher für Senioren angeboten hat. Außerdem gab es eine Veranstaltung, wo mit Kindern die Spiele der 50er Jahre gespielt wurden. Senioren bastelten mit Kindern Laternen, es gab Vorlesestunden im Kindergarten. Und diese Arbeit soll jetzt zentral fortgeführt werden. Zunächst in Freisen, wo die Bauarbeiten im kommenden Frühjahr beginnen. Aber Mörsdorf ist sich sicher, dass dieses Projekt auch von anderen Gemeinden übernommen werde.

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