Mit großer Liebe zum Detail

Freisen · Modellbauclub Freisen hatte bei der Modellbau- und Spielzeugbörse am Sonntag einiges zu bieten. Aussteller scheuten keine langen Anfahrten.

 Die Auswahl bei der Modellbaubörse in Freisen war diesmal so groß wie noch nie. Fotos: Sick

Die Auswahl bei der Modellbaubörse in Freisen war diesmal so groß wie noch nie. Fotos: Sick

Von einem Podest lächelt ein kleiner, grüner Yoda auf die Besucher der Bruchwaldhalle herab. Bei näherer Betrachtung fällt auf: Es handelt sich um einen Wecker, der lediglich im Stil der beliebten Star-Wars-Figur gebaut wurde. Gleich nebenan warten zahllose Eisenbahnwaggons - alle von namhaften Herstellern wie Märklin oder Fleischmann - auf interessierte Abnehmer. All das und noch einiges mehr wurde am vergangenen Sonntag auf der 13. Modellbau- und Spielzeugbörse des Modellbauclub Freisen ausgestellt und feilgeboten. "Wir haben heute eine Riesenauswahl an neuen und gebrauchten Sachen", erklärte der Vorsitzende des Clubs, Gerd-Peter Werle, während der Börse. "Lego, Spielzeug, Eisenbahnen, Autos und noch viel mehr." Die Auswahl sei dieses Mal noch größer als sonst. Denn aus Deutschland, Luxemburg und Frankreich waren Aussteller angereist, um ihre Waren zu präsentieren, zu tauschen und zu verkaufen. So wurde auf der Modellbau- und Spielzeugbörse eine riesige Zahl unterschiedlichster Produkte gezeigt: Modelleisenbahnen und Zubehör, Modelllastwagen und -autos, Militärmodelle, Lego-Figuren und Playmobil-Spielzeug, sogar winzige Einrichtungsgegenstände für Puppenhäuser gab es zu bestaunen. Ebenso einige Raritäten, die vor allem Sammler begeisterten.

Besondere Aufmerksamkeit durch die Besucher wurde den unterschiedlichen Dioramen zuteil, die einige der Aussteller aufgebaut hatten. Eine kleine Stadt mit dazugehöriger Kirmes lockte viele Neugierige an. Bunte Lichter blinkten an den Fahrgeschäften und Riesenrad und Autoscooter waren ständig im Bewegung. Dabei war es vor allem der Detailreichtum, der viele beeindruckte. So durften zum Beispiel auf einem kleinen Badeteich gleich neben der Stadt nicht die Enten fehlen, die fröhlich übers Wasser paddelten und deren Weg nur von einem Ruderboot gekreuzt wurde, das seine Kreise über den See zog. Alles wie von Geisterhand bewegt.

Unbewegt, aber nicht minder detailreich waren die Dioramen von Winfried Gräf. Er hatte einen Bauernhof und ein Waldstück mitgebracht, auf dem schwere Maschinen und zahlreiche Arbeiter zu Gange waren. Die Arbeitsstunden, die in nur einer Szene stecken kann Gräf schon nicht mehr zählen. "Allein an meinen Fahrzeugen sitze ich manchmal sieben bis acht Stunden", erklärte er. Der Grund: Viele Modelle sind selbstgebaut. Denn das, was Gräf, der selbst in einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen ist, gerne haben möchte, gibt es oft nicht zu kaufen.

Ein ähnliches Schicksal teilt auch Frank Waldmann. Auch er muss vorhandenen Modelle häufig von Hand nachbessern. Das Ergebnis aber ist der Mühe wert. Zum Beweis hatte er gleich mehrere Modelle dabei. Darunter einen zweieinhalb Meter langen Nachbau des Schlachtschiffes Bismarck, für das die Besucher schwärmten. "Wunderschön" und "ein Kunstwerk" waren nur zwei der lobenden Worte, die Waldmann ernten konnte. Sein Lieblingsmodell aber war das Spaceshuttle mit Startrampe im Maßstab 1:144, an dem er vier Jahre gearbeitet hatte. Bis ins kleinste Detail stimmte das beleuchtete Modell für den Besucher. Waldmann aber sah noch viele Kleinigkeiten, die er selbst noch verbessern wollte. Das nötige Material dazu konnte er bestimmt auf der Modellbaubörse finden

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