"Mit 23 Anlagen hat die Gemeinde ihren Beitrag bereits geleistet"

Freisen. 23 Windkraftanlagen gibt es bereits in der Gemeinde Freisen, so viele wie in keiner anderen Gemeinde im Land. Damit habe die Gemeinde bereits einen "erheblichen Beitrag zur alternativen Energiegewinnung geleistet", sagte Bürgermeister Wolfgang Alles (CDU) während der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend in der Bruchwaldhalle

 Auf der Freisener Höhe gibt es optimale Bedingungen für Windkraftanlagen wie diese. Foto: dpa

Auf der Freisener Höhe gibt es optimale Bedingungen für Windkraftanlagen wie diese. Foto: dpa

Freisen. 23 Windkraftanlagen gibt es bereits in der Gemeinde Freisen, so viele wie in keiner anderen Gemeinde im Land. Damit habe die Gemeinde bereits einen "erheblichen Beitrag zur alternativen Energiegewinnung geleistet", sagte Bürgermeister Wolfgang Alles (CDU) während der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend in der Bruchwaldhalle. Er gehe davon aus, dass die Mehrzahl der Bürger einen weiteren Ausbau der Windenergieanlagen nicht tolerieren werde. Aus diesem Grund wehrt sich der Gemeinderat gegen die geplante Änderung des Landesentwicklungsplanes (LEP) Umwelt. Alles befürchtet, dass "jeder, der in Höhenlage ein Grundstück und einen Investor" hat, einen Bauantrag stellen könne. Bisher regelten die ausgewiesenen Vorrangflächen im LEP eine "geordnete Bebauung", wie es Alles ausdrückt. Sollten diese Vorrangflächen, wie vorgesehen, wegfallen, könnten grundsätzlich überall Windkraftanlagen gebaut werden. Es sei denn, die Gemeinde verabschiedet einen eigenen Flächennutzungsplan, in dem es Vorrang- oder Ausschlussgebiete für solche Anlagen gibt. Allerdings, so schätzt Alles, koste ein solcher Plan zwischen 40 000 und 60 000 Euro. Eine Stellungnahme soll der ablehnenden Haltung beim Ministerium Nachdruck verleihen. Darüber waren sich alle Ratsmitglieder einig; nur wie genau die Stellungnahme aussehen soll, darüber diskutierten sie ausgiebig. Denn die SPD geht noch einen Schritt weiter. Sie möchte über die Stellungnahme hinaus, dass "die Gemeinde sofort mit den Arbeiten für einen Flächennutzungsplan beginnt", fordert Gerald Linn. "Wir wollen einen Wildwuchs verhindern." Und Karl-Josef Scheer fügt hinzu: "Wir wollen Rechtssicherheit und deshalb die Ausschlussgebiete." Nicht ganz so prekär sieht die Situation Günter Hartmann von der CDU: "Ich glaube nicht, dass viele Betreiber an der Tür klingeln werden." Abwarten lautet daher seine Devise. Schließlich liege es noch immer an der Gemeinde, eine Baugenehmigung zu erteilen. Und dank der vielen Landschaftsschutzgebiete rund um Freisen gebe es auch Gründe, den Bau abzulehnen. Der Gemeinderat verabschiedete die Stellungnahme einstimmig, verknüpft mit der Bedingung, dass sich der Bürgermeister bis zur nächsten Sitzung in Sachen eigenem Flächennutzungsplan schlau macht - dann wird endgültig entschieden, ob die Gemeinde das Geld investieren wird.

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