Metaller drohen mit dauerhaftem Ausstand

Freisen · Es war die letzte Mahnung. Die IG Metall hat mit einem Warnstreik am Donnerstag in Freisen ihrer Tarifforderung nach fünf Prozent mehr Lohn Nachdruck verliehen. Fast 500 Beschäftigte legten die Arbeit nieder und demonstrierten auf dem Hermann-Hörmann-Platz.

 Auf der Straße statt an den Maschinen: Demonstrationszug in Freisen, um mehr Lohn und Gehalt zu fordern. Foto: Faber

Auf der Straße statt an den Maschinen: Demonstrationszug in Freisen, um mehr Lohn und Gehalt zu fordern. Foto: Faber

Foto: Faber

Die Hörmann-Betriebe in Freisen und Eckelhausen, die Unternehmen Diehl Defence Land Systems (vormals Industriewerke Saar) in Schwarzerden und Thyssen Krupp System Engineering aus Lockweiler haben am Donnerstag die Arbeit niedergelegt. Laut Polizei haben sich zwischen 450 und 500 Streikende am Donnerstag gegen 10.30 Uhr vor dem Freisener Hörmann Werk versammelt, deckten sich mit Trillerpfeifen, Tröten und Fahnen ein und zogen in einem Demonstrationszug zur Kundgebung in der Ortsmitte zum Hermann-Hörmann-Platz.

Begleitet vom Warnstreik der IG Metall , hat am Donnerstagnachmittag in Köln die möglicherweise entscheidende Tarifverhandlung für die Metall-und Elektroindustrie begonnen. "Wenn wir bis Pfingsten kein vernünftiges Angebot bekommen haben, dann gehen wir in den 24-Stunden-Warnstreik, den so genannten Ausstand", kündigte Jörg Caspar an, hauptamtlicher Bevollmächtigter der IG-Metall-Geschäftsstelle in Neunkirchen.

Die Gewerkschaft fordert in der reinen Lohnrunde fünf Prozent mehr Geld innerhalb einer einjährigen Laufzeit. Die Arbeitgeber haben für die doppelte Laufzeit von 24 Monaten Entgelterhöhungen in zwei Stufen angeboten, die sich auf 2,1 Prozent summieren - dazu soll es eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent geben.

"Das ist lachhaft und eine Summe, die man am Monatsende beim Gehalt überhaupt nicht merkt", kritisierte Elmar Wagner, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Hörmann in Freisen . Sein Betriebsratskollege aus Eckelhausen, Slawomir Michalik, bezeichnete das Arbeitnehmerangebot als "Provokation". Caspar bekräftigte: "Die zweite Warnstreikwelle ist dringend notwendig, da die Arbeitgeberseite das niedrigste Angebot seit 25 Jahren abgegeben hat".

Die Forderung nach fünf Prozent mehr an Entgelterhöhung sei nicht überzogen, sondern wirtschaftlich gerechtfertigt. "Wir wollen deshalb nicht nur ein paar Krümel haben, sondern einen vernünftigen und gerechten Tarifvertrag abschließen", plädiert Caspar. Denn auf der anderen Seite würden sich die Unternehmen auf einem stabilen Wachstumskurs befinden, der Umsatz und Gewinn sei gut bis sehr gut.

Das gilt laut Wagner auch für die Auftragslage des Hörmann Werks in Freisen . "Nach den für den Monat Mai uns bekannten Zahlen, ist die Auftragslage gut", teilte er mit. Und Zusatzschichten schiebe die Belegschaft über das ganze Jahr hinweg. Caspar hofft, dass die Tarifverhandlungen nun ordentlich und fair über die Bühne gehen, und fordert die Arbeitnehmer auf "beim Tarifkonflikt mit der IG Metall an einen Strang zu ziehen". Caspar. "In Freisen haben wir ein Zeichen gesetzt". Nach Angaben der IG Metall haben sich über 400 000 Beschäftigte in allen Tarifbezirken an Warnstreiks und Kundgebungen beteiligt.

Gegen zwölf Uhr beendete Caspar die Kundgebung und den Warnstreik mit Schichtende.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort