Mehr Schutz für hiesige Obstbäume

Eitzweiler · Zum 23. Mal ist im Landkreis St. Wendel der Tag des Baumes zelebriert worden. In diesem Jahr hatten die Eitzweiler Gartenfreunde auf ihre 1994 angelegte Streuobstwiesen eingeladen. Bei der Veranstaltung wurden verschiedene Techniken zum Schnitt der Obstgehölze gezeigt.

Beim Tag des Obstbaumes erklärte der Fachberater für Obst- und Gartenbau beim Landkreis Michael Keller (rechts) wie die Bäume behandelt werden müssen. Foto: B&K

Foto: B&K

Carina Rosenhauser hört aufmerksam zu und macht sich eifrig Notizen. Die 28-Jährige wird dabei von ihrer Mutter Birgit Rosenhauer (52) unterstützt. Die beiden Oberkircherinnen gehören zu den wenigen Frauen beim Tag des Baumes im Landkreis St. Wendel in Eitzweiler . Die Aktion fand zum 23. Mal statt. "Wir gehören zwar keinem Obst- und Gartenbauverein an, interessieren uns aber sehr für den Obst- und Gartenbau . Wir haben selbst eine große Streuobstwiese und bei diesen und ähnlichen Veranstaltungen kann man zu ihrer Pflege immer etwas dazu lernen", berichtet Carina Rosenhauer und schreibt augenblicklich weiter.

Der Vorsitzende der Eitzweiler Garten- und Naturfreunde, Kurt Wommer, begrüßte am Dorfplatz trotz regnerischen Wetters zahlreiche Besucher. "Es geht auch bei diesem Treffen vorrangig um Schutz und Nutzung der Streuobstwiesen. Sie sind ein wichtiger Teil der heimischen Kulturlandschaft und tragen zum praktischen Naturschutz bei", stellte Landrat Udo Recktenwald (CDU ) heraus. Der Landkreis trage mit Beratung und finanzieller Hilfe dazu bei. Jüngst seien 18 neue Baumwarte hinzugekommen.

Die Eitzweiler Gartenfreunde hatten zum Tag des Baumes ihre 1994 angelegte Streuobstwiese mit heimischen Obstsorten wie Zwetschgen, Mirabellen, Birnen, Kirschen und Äpfel zur Verfügung gestellt. Diplom-Biologe Michael Keller, Fachberater für Obst- und Gartenbau beim Landkreis, erklärte Techniken zum Schnitt der Obstgehölze.

Vorab zeigte Michael Keller an einem zweijährigen Zwetschgenbaum den Erziehungsschnitt. Mit Schere und Säge wurden dann an älteren Bäumen demonstriert, wie zurückgeschnitten wird. Der nächste Tag des Baumes findet 2016 in Selbach statt.

Zum Thema:

StichwortAls Streuobstwiese wird die traditionelle Form des Obstanbaues bezeichnet, bei denen Hochstämme verschiedener Obstarten und -sorten, Alters- und Größenklassen auf Grünland stehen und den Eindruck vermitteln, als ob die Bäume zufällig über die Wiese gestreut seien. Die Bezeichnung hat nichts mit dem für Obstbäume meist viel zu nassen Streuwiesen zu tun; diese haben ihre Namen vom Mähgut, das wegen seiner schlechten Futterqualität nur als Streu in den Viehställen verwendet werden konnte. se