UCI-Marathon-WM in Italien Forster fährt das Rennen seines Lebens

Freisen/Trento · Der aus Freisen stammende Radfahrer schafft es bei der Marathon-WM in Italien auf Platz 21. Das sagt er zu seinem Rennen.

 Marco Forster (links) führt eine Gruppe von Fahrern einen Anstieg hinauf. Der Freisener hat früh im Rennen „sein“ Tempo gefunden und konnte an den Anstiegen einige Kontrahenten überholen. 

Marco Forster (links) führt eine Gruppe von Fahrern einen Anstieg hinauf. Der Freisener hat früh im Rennen „sein“ Tempo gefunden und konnte an den Anstiegen einige Kontrahenten überholen. 

Foto: Forster

Am Montagmorgen hatte er schon wieder Termine bei Gericht: Der aus Freisen stammende und in Glan-Münchweiler wohnende Marco Forster ist unmittelbar nach seinem Wettkampf bei der Weltmeisterschaft der Rad-Amateure in Trento in Italien am Sonntag wieder nach Hause gefahren – mit einem richtig guten Gefühl. „Ich bin das vielleicht beste Rennen meines Lebens gefahren“, sagt der 43-Jährige: „Auch wenn das das Ergebnis nicht so ganz ausdrückt.“

Platz 21 ist es in seiner Altersklasse M 40 geworden. Dabei war Forster mit der Hoffnung auf eine Top-10-Platzierung zur UCI-Marathon-Weltmeisterschaft für Amateure nach Italien gereist. Dafür hat es dann am Ende zwar nicht ganz gereicht. Dennoch ist Forster äußerst zufrieden. Denn er ist sich bewusst, dass er alles aus sich herausgeholt hat, was möglich war. „Es war ein Super-Rennen für mich“, urteilt der Sportler, der für die Grüne Hölle Freisen und auch das Tritronic-Team St. Wendel aktiv ist. „Ein perfektes Rennen“, korrigiert er sich.

 Marco Forster

Marco Forster

Foto: Becker

Mit 4:51 Stunden benötigte der 43-Jährige deutlich weniger Zeit für die 145 Kilometer als erwartet. Mit 5:15 bis 5:30 Stunden hatte Forster gerechnet. „Ich war selbst geplättet von der Konkurrenz“, gibt er zu. Die sei unglaublich gut in Form gewesen. Das habe sich so bei den Qualifikationsrennen nicht abgezeichnet. „Es war ein brutales Niveau.“ Und: Alles, was in dem Sport Rang und Name habe, sei dabei gewesen.

Schon beim ersten Berg sei eine große Gruppe dem Feld davongefahren. Forster hielt mit. Doch er war sich bewusst: „Wenn ich so weiter fahre, breche ich ein.“ Daher habe er etwas Tempo rausgenommen. Der Vorteil: Er konnte sein Tempo halten – und überholte bei den Anstiegen immer wieder andere Teilnehmer. Sein Bruder Andreas sorgte derweil für die Verpflegung an der Strecke. Am Ende war Forster der beste von sechs Deutschen in seiner Altersklasse. Insgesamt waren 99 deutsche Fahrer bei der WM am Start. Das komplette Feld umfasste 1533 Fahrer aus 58 Nationen.

Für Forster war die WM ein ganz besonderes Erlebnis. „Und dieses WM-Gefühl wollte ich unbedingt mitnehmen“, sagt er. Aufsaugen. Auskosten. Darum war der Freisener auch – im Gegensatz zu manch anderem Starter – beim Zeitfahren am Donnerstag aufs Rad gestiegen. Doch das lief nicht so berauschend, sagt er. Denn bei der Vermessung seines Rades kam heraus, dass sein Sattel vier Zentimeter zu weit vorne war. Also musste der Sattel in eine für ihn ungünstige Position gerückt werden. „Ich bin noch nie ein offizielles UCI-Rennen gefahren, und noch nie hat jemand an meinem Rad herumgemessen“, sagt Forster. Letztlich landete er auf Platz 24. Für ihn war das okay. „Das Zeitfahren war ohnehin nur ein Bonbon für mich.“ Er habe es nur gemacht, um die WM noch etwas mehr genießen zu können. Das Nationaltrikot tragen, die vielen Flaggen sehen, die unterschiedlichen Sprachen hören.

Auf der Rückfahrt von Trento konnte er all‘ das im Kopf noch einmal Revue passieren lassen. Um 2 Uhr kam der Rechtsanwalt in der Heimat an. Und fühlte sich schon etwas kaputt, als er am Montagmorgen ins Gericht ging. „Aber ich kann ja dort die Leute nicht warten lassen, nur weil ich Radfahren war“, sagt er lachend.

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