Prioritäten des Räumdienstes „Alle Kräfte wurden im Straßennetz gebraucht“

Haupersweiler · Leserreporter bemängtelt, warum der Rad- und Gehweg zwischen Haupersweiler und Oberkirchen nicht geräumt wurde.

 Gerade in der Gemeinde Freisen hat der Räumdienst viel zu tun, wie hier an der Autobahn-Auffahrt  nach Kaiserslautern in Freisen.

Gerade in der Gemeinde Freisen hat der Räumdienst viel zu tun, wie hier an der Autobahn-Auffahrt  nach Kaiserslautern in Freisen.

Foto: B&K/Bonenberger / B&K

Der Schnee der vergangenen Wochen sorgt nicht nur für stahlende Gesichter. Denn das Räumen ist eine anstrengende Angelegenheit. Nicht nur für die Bürger, die ihre Gehwege freischaufeln müssen, sondern auch für den Räumdienst, der morgens früh aus den Federn muss. Nicht alle Straßen und Wege können da schneefrei gemacht werden. SZ-Leserreporter Manfred Dingert aus Haupersweiler fragt sich beispielsweise, warum der Rad- und Gehweg zwischen Oberkirchen und Haupersweiler nicht geräumt wird. Dazu schreibt er: „Die Gemeindearbeiter aus Freisen fahren mit ihren Räumgeräten am Tag mehrmals zwischen diesen Orten hin und her. Sie fahren auf der Landstraße und räumen diesen Gehweg nicht. Gestern sah ich Spaziergänger auf der Straße, weil der Gehweg nicht geräumt ist.“

 Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD) verweist in diesem Zusammenhang auf die rechtliche Lage: Die Gemeinde sei nicht verpflichtet, Geh- und Radwege außerhalb der Ortschaft zu räumen. Zwischen Freisen und Eitzweiler bestehe das gleiche Problem. Zwar sei das wünschenswert, aber die Einsatzkräfte „müssen sich auf das Wesentliche konzentrieren“. Zuerst seien die Haupterschließungsstraßen und dann Steilstrecken an der Reihe. Was die Rad- und Gehwege außerhalb geschlossener Ortschaften angeht, da verweist er auf den Landesbetrieb für Straßenbau, der dafür zuständig ist.

 Auf Nachfrage der SZ teilt dessen Sprecher mit: „Grundsätzlich werden die Routen der jeweiligen Winterdienst-Einsätze mit Blick auf die Bedeutung der zu unterhaltenden Straßen optimiert. So haben beispielsweise stark befahrene Bundesstraßen eine höhere Priorität als abseitsgelegene Landesstraßen.“ Ermittelt würden die Routen mit einer speziellen Software von einem Ingenieurbüro anhand objektiver (fachlicher und wirtschaftlicher) Kriterien. „Rad- oder Gehwege liegen dabei im Ranking ganz am Ende“, so der Sprecher weiter. Diese würden daher erst gestreut oder geräumt, wenn alle anderen Straßen in einen befahrbaren und weitgehend sicheren Zustand versetzt wurden. Das gelte auch für Busbuchten und Parkplätze.

„Aufgrund der Wetterlage der vergangenen Tage konnten diese Wege leider nicht betreut werden, da alle verfügbaren Kräfte für das klassifizierte Straßennetz gebraucht wurden“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Jedoch plane der LfS, diese Praxis aufgrund aktueller Entwicklungen (touristische Erschließung Saar-Radland, E-Mobilität) zu überarbeiten und zukünftig eventuell auch Radwege mit in den Winterdienst einzubeziehen. Dazu bedürfe es aber noch an Vorplanung, und auch die Infrastruktur müsse entsprechend angepasst werden.

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