Kronjuwelen der Blasmusik Blasmusiker ließen es in Freisen krachen

Freisen · Die „Kronjuwelen der Blasmusik“ in der nordsaarländischen Gemeinde waren auch am vergangenen Wochenende ein Volltreffer.

 Vlado Kumpan und seine Musikanten kamen den weiten Weg von Tschechien, um in Freisen zu spielen.

Vlado Kumpan und seine Musikanten kamen den weiten Weg von Tschechien, um in Freisen zu spielen.

Foto: B&K/Bonenberger/

Zum achten Mal veranstaltete der Musikverein Edelweiß Asweiler-Eitzweiler die größte Blasmusikparty im Südwesten. Zu den „Kronjuwelen der Blasmusik“ reisten Gäste aus Deutschland – von Passau bis Bremerhaven –, Frankreich, Luxemburg, Belgien, Holland und der Schweiz nach Freisen, um ihre Idole am Instrument zu feiern.

„Für viele ähnelt es einem großartigen Klassentreffen“, sagt Festivalleiter Cornel Hahnenberg, „kommen doch zahlreiche Besucher seit 15 Jahren immer wieder hierher.“ In Freisen seien die Besucher so nah an den Musikern wie bei kaum einem anderen Festival, das mache das besondere Flair aus. Unter den Besuchern finden sich zahlreiche Musiker und Komponisten, mit denen man eben mal ein Gläschen trinkt und ohne Allüren fachsimpeln kann.

Am Freitag eröffnete die Truppe um den Festivalleiter herum – die Blaskapelle Mährische Freunde –  das Festival. Sie brachte das Publikum mit klassischer mährischer Blasmusik direkt auf die Kronjuwelenspur. Die Bruchwaldhalle war um 18 Uhr bereits fast vollständig  besetzt. Alpenblech folgte und spielte hochkarätige Blasmusik. Die Kapelle stellt Musiker aus den Theatern und Opernhäusern Bayerns und Badens. Mit dem Trompetensolo „Green Hornet“ rissen die Musiker die Besucher von den Sitzen.

Vlado Kumpan und seine Musikanten aus Tschechien brillierten mit Soli, bester Laune und gefühlvollen Walzern. Dazu gab es einen rundum perfekten Sound, den die Kapelle auch bei modernen Swing-Nummern bot. Nach der Party auf der Hauptbühne begann eine besondere Formation in kleiner Besetzung in der Musikantenbar: die Obermüller Musikanten aus dem berühmtesten Wirtshaus der Welt, dem Hofbräuhaus in München. Sie lieferten den Blasmusikfans einen Nachschlag – und das bis 3.30 Uhr am Morgen.

Das Programm am nächsten Tag startete früh mit einer regionalen Formation, der Blaskapelle Saaravanka. Sie sorgte für einen gelungenen Auftakt. Danach gab es eine echte Premiere. Max Obermüller spielte in einer großen Egerländer- Besetzung, die bislang noch nie bei einem Festival und noch nie offiziell außerhalb Münchens aufgetreten ist. Umso beeindruckender war die musikalische Performance: perfekt gespielte böhmische und alpenländische Blasmusik. Zu sehen gab es viele bekannte Gesichter der Szene, die ansonsten an Konzerthäusern oder bei Kapellen wie Ernst Hutter und seinen original Egerländern oder bei Berthold Schick und seinen Allgäu-Sechs zu finden sind. Abgelöst wurden die Musikanten von der original südmährischen Blaskapelle Tufaranka, die zuletzt 2003 in Freisen gastierte und viele Fans anzog. Klassische mährische Blasmusik von Musikern, die in Brünn an der Oper und am Theater oder in der Philharmonie in Prag zu Hause sind. Zum Abschluss gab es einen Auftritt einer erstmals im Saarland spielenden Band, den Musikatzen. Die junge Formation aus dem Süden Bayerns spielte bis nach Mitternacht und sorgte für ein dauerhaftes Stehen und Feiern der Gäste. Herausragend dabei Martin Stadler am Tenorhorn und der Posaune, der sich im Grenzbereich des technisch Spielbaren bewegte und mit sehr gefühlvollen Soli mehrere Zugaben geben musste. Den Abschluss übernahm Tufaranka in der Musikantenbar bis gegen 3 Uhr bei bester, ausgelassener Stimmung.

 Seine Musikanten verstärkte Max Obermüller mit der Tuba. Sie kamen aus Bayern angereist.

Seine Musikanten verstärkte Max Obermüller mit der Tuba. Sie kamen aus Bayern angereist.

Foto: B&K/Bonenberger/
 Tufaranka aus Tschechien spielte am Samstagabend bis drei Uhr in der Nacht. Da gab es noch genug Fans, die mittanzten.

Tufaranka aus Tschechien spielte am Samstagabend bis drei Uhr in der Nacht. Da gab es noch genug Fans, die mittanzten.

Foto: B&K/Bonenberger/
 Ein besonderer Höhepunkt war natürlich der Auftritt von Saaravanka aus dem Saarland.

Ein besonderer Höhepunkt war natürlich der Auftritt von Saaravanka aus dem Saarland.

Foto: B&K/Bonenberger/
 Die Egerländer-Sechs-Formation spielt zum Frühschoppen.

Die Egerländer-Sechs-Formation spielt zum Frühschoppen.

Foto: B&K/Bonenberger/
 Blaskapelle Mährische Freunde mit Cornel Hahnenberg eröffnete am Freitag das Blasmusik-Festival mit einem zünftigen Auftritt.

Blaskapelle Mährische Freunde mit Cornel Hahnenberg eröffnete am Freitag das Blasmusik-Festival mit einem zünftigen Auftritt.

Foto: B&K/Bonenberger/

Am Sonntagmorgen zum traditionellen Egerländer Frühschoppen glänzen die Kronjuwelen noch einmal, dank einer bestens aufgelegten Egerländer-Sechs-Formation. Hahnenberg ist voll zufrieden. Sein Fazit: „Eine rundum gelungene Veranstaltung, die sicherlich ihre Fangemeinde an diesem Wochenende erweitert hat und deren Kronjuwelen in zwei Jahren in Freisen wieder leuchten werden.“

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