In Freisen warten Achate auf Schatzsucher

Freisen · Die Äcker rund um Freisen sind reich an Achat-Fundstellen. Seit 15 Jahren zieht es Mineraliensammler ins Edelstein-Dorado nach Freisen. Ab den Osterferien wird auf dem Gelände von Karl-Heinz Werth wieder gebuddelt.

 Karl-Heinz Werth und sein Sohn Philipp suchen im Edelstein-Dorado nach Achaten. Foto: B&K

Karl-Heinz Werth und sein Sohn Philipp suchen im Edelstein-Dorado nach Achaten. Foto: B&K

Foto: B&K

Was ist leichter für einen auswärtigen Mineraliensammler zu finden? Der Weg ins Freisener Edelstein-Dorado am Mühlenberg, oder ein Achat im Boden des dortigen Geländes? Beides ist nicht einfach. "Wir müssen wieder im Ort ein Hinweisschild anbringen. Eins ist durch den Bau des Kreisels weggekommen, ein anderes wurde abmontiert und entwendet", sagt der 57-jährige Karl-Heinz Werth. Oft müssen sich die Steinsammler im Dorf erkundigen, wo sich denn die Grabungsfläche befindet.

Im Jahre 2001 hat Werth das 25 000 Quadratmeter große Areal am Mühlenberg erworben und zum Familienbetrieb Edelstein-Dorado erschlossen. "Schon als kleiner Junge habe ich mit meinem Vater nach Steinen gesucht", blickt Werth zurück. Die wohl bekanntesten Fundstellen saarländischer Achate liegen in der Umgebung von Freisen . "Und wegen seiner Farbgebung gilt der Freisener Achat unter dem sogenannten Steinvolk als etwas Besonderes", unterstreicht Werth.

Einfach haben es ihm die Verwaltungsstrukturen nicht gemacht, bis er sein Dorado hat eröffnen können: "Vom Bergbauamt bis zur Naturschutzbehörde mussten viele Genehmigungen eingeholt werden."

Es sei ein Abenteuerland für Mineralienfreunde aus ganz Europa, verspricht Werth auf seiner Internetseite. In den kommenden Wochen buddelt er im Bagger sitzend auf dem Gelände nicht nach Edelsteinen. "Die Fläche muss ausgebaggert werden, die Sammler können doch nicht auf dem harten Boden kloppen", erklärt der pensionierte Heizungsbauer. Ab den Osterferien geht die Schürfsaison bei ihm los. "Es kommen Kindergärten , Schulklassen , Vereine, Gruppen und Stammgäste", weiß er. Zur Mineraliensuche stellt Werth seiner Kundschaft gegen eine Gebühr Werkzeug zur Verfügung. "Es ist ein schönes Hobby, aber auch Knochenarbeit", spricht er aus Erfahrung.

Seinen Claim (abgestecktes Grundstück) kann sich der Schürfer selbst aussuchen. Die Grabungsstunde kostet einen Erwachsenen fünf Euro, der Acht-Stunden-Tag 32 Euro. "Eine Garantie, dass jemand was findet, gibt es nicht", betont Werth. Achate, Bergkristalle oder Amethysten würden die Edelsteinsucher teils aus dem Boden rausholen, genauso könne es Quarzstein sein. "Wenn die Sammler nicht wissen, was sie gefunden haben, schneide ich ihnen die Steine auf", so Werth. Interessant, so beschreibt Werth, sei es, die Kindergärten und Schulklassen bei ihrer Schatzsuche zu unterstützen. "Die Kinder freuen sich über alles, was sie finden", sagt die 81-jährige Marlene Werth, die ab dem Frühjahr jeden Tag auf dem Areal verbringt.

In den Schulferien ist das Edelstein-Dorado je nach Wetter täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet, sonst nur nach Anmeldung. Es gibt Campingmöglichkeiten auf dem Gelände. Kontakt: Telefon (0 68 55) 63 98.

edelsteindorado.de

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