„Ich habe halt blaues Blut“
Freisen · Philipp Becker ist seit vergangenem Jahr Jugendbetreuer beim Technischen Hilfswerk (THW) in Freisen. Dessen Wirken kennt der 21-Jährige schon seit Kindertage. Denn sein Vater engagiert sich schon seit 40 Jahren.
"Ich habe halt blaues Blut", sagt Philipp Becker und lacht. Der 21-Jährige ist Jugendbetreuer beim Technischen Hilfswerk (THW) Freisen und schon seit elf Jahren dabei - offiziell zumindest. Denn durch seinen Vater kam er schon sehr früh in Berührung mit dem THW. Letzterer engagiert sich dort schon seit fast 40 Jahren und war unter anderem der erste Landesjugendleiter im Saarland. Das THW ist eine Zivil- und Katastrophenschutzorganisation, die 1950 vom Bund gegründet wurde und an der blauen Farbe der Fahrzeuge und Uniformen erkennbar ist.
"Wenn wir über die Straße gehen, heißt es, da kommt die blaue Feuerwehr", berichtet der gebürtige Freisener. Was vermutlich als Kompliment gedacht ist, bringt aber die Schwierigkeit der Außendarstellung auf den Punkt: Was macht das THW eigentlich? Ein Großteil der Arbeit der Ortsgruppen ist der Einsatz bei Unfällen, Unwettern oder Hochwasser. So hatte man im Ort in den vergangenen Jahren bei einem Wohnungsbrand in der Burgstraße geholfen oder bei der Räumung des Dachbodens im Oberkirchener Schwimmbad mit angepackt.
Um für Nachwuchs im THW zu sorgen, gibt es die Jugendgruppen. Diese ist in Freisen mit etwa 30 Jungs und Mädchen zurzeit sehr gut aufgestellt. "Es gibt sogar Wartelisten", sagt Philipp Becker. Dadurch verliere man zwar möglicherweise auch ein paar Einsteiger, aber mehr könne man zurzeit nicht aufnehmen. Die Jugendlichen zwischen zehn und 17 Jahre treffen sich mittwochs zwischen 18 und 20.30 Uhr im THW-Heim in der Birgelstraße. "Bei den Treffen vermitteln wir das nötige Wissen über die Arbeit des THW und organisieren gemeinsame Veranstaltungen in der Freizeit", so Becker.
Zum vermittelten Wissen gehört unter anderem, wie man das Einsatz-Gerüst-System (EGS) korrekt verwendet. Dabei handelt es sich um ein aus verschiedenen Modulen bestehendes System, mit dem man zum Beispiel Stege bauen, Häuser abstützen oder Schnellrettungsgerüste aufbauen kann - und das bei sehr leichtem Transportgewicht. "Zu Freizeit-Veranstaltungen gehören zum Beispiel Spieleabende oder man geht gemeinsam ins Kino", berichtet der Jugendgruppenleiter.
Der Freisener hat seinen Jugendbetreuer-Lehrgang mit 16 Jahren gemacht, mit 18 wechselte er automatisch zu den aktiven Helfern, bleibt der Jugend aber trotzdem als Betreuer erhalten. Gelernt hat er Fachkraft für Lagerlogistik und ist zurzeit als Magaziner in der BASF angestellt. In absehbarer Zeit möchte er seinen Meisterbrief angehen. Zum Jugendbetreuer wurde er im vergangenen Jahr berufen, seine Leidenschaft ist die "blaue Feuerwehr": "Ohne THW würde mir was im Leben fehlen."
thw-freisen.de
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Hintergrund"Ei JO!" - "Engagiert in Jugendorganisationen" - nennt sich eine Kampagne saarländischer Jugendorganisationen zur Förderung der ehrenamtlichen Jugendarbeit. Die Öffentlichkeit soll erfahren, was junge Leute in ihrer Freizeit für andere junge Leute leisten. Beteiligt sind unter anderem der Landesjugendring, das Jugendrotkreuz , das Landesjugendwerk der Awo, der Verband Saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung, NAJU Saarland und die Saarländische Jugendfeuerwehr. red landesjugendring-saar.de