Route der Energie Mit Emil künftig Strom effizienter nutzen

Freisen · In Freisen wurde eine Stele als die erste Haltestelle an der „Route der Energie“ im Saarland eingeweiht. Hier können sich die Leute über neueste Technik informieren.

 VSE-Vorstand Gabriël Clemens, Gerhard Mellinger, energis-Netzgesellschaft, und Bürgermeister Karl-Josef Scheer (von links) weihten die Stele ein.

VSE-Vorstand Gabriël Clemens, Gerhard Mellinger, energis-Netzgesellschaft, und Bürgermeister Karl-Josef Scheer (von links) weihten die Stele ein.

Foto: Frank Faber

Energie aus der Region für die Region. In Freisen ist dazu mit der Designetz-Stele die erste Haltestelle im Saarland an der sogenannten „Route der Energie“ eingeweiht worden. Das Projekt Designetz entwickelt Grundlagen für das Gesamtenergiesystem der Zukunft. In 30 Einzelprojekten mit 47 Partnern in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland entwirft es Lösungen als Blaupause für die Energiewende. Designetz macht die Energiewende für den Bürger erlebbar.

Entlang der „Route der Energie“ können die Bausteine für das Stromnetz der Zukunft vor Ort besucht und interaktiv erlebt werden. An der vor dem Freisener Rathaus aufgestellten Stele kann man sich über den Wlan-Hotspot „Designetz“ für die Projekte Emil und Designetz eine App herunterladen und sie in 3D erleben. Die App gewährt einen Einblick in das Energiesystem von morgen. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet das Forscherprojekt „Energie-
netze mit innovativen Lösungen“, das in Kurzform Emil getauft wurde. „Als Energieplus-Kommune spielt Freisen beim Forscherprojekt Emil eine gewichtige Rolle“, sagt Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD). Das heißt im Klartext: Freisen produziert aus Windkraft und Fotovoltaikanlagen fünf Mal so viel Strom, wie alle Teilnehmer verbrauchen.

„Der Strom soll auch dort verbraucht werden, wo er produziert wird. Bei dem Projekt geht es darum, mit intelligenter Netztechnik den Strom in das Netz zu bringen“, erklärt Scheer. Und dabei sei es in erster Linie wichtig, nachfolgenden Generationen eine intakte Umwelt zu hinterlassen. „Allein mit dem Ausbau der regenerativen Energie ist das nicht zu schaffen“, ist Scheer überzeugt. Denn in Zukunft wird immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen. Bis zum Jahr 2035 soll ihr Anteil an der Stromversorgung von derzeit etwa einem Drittel auf 55 bis 60 Prozent steigen. Scheer plädiert „für eine sichere und bezahlbare Energie“.

Vor eineinhalb Jahren habe er mit dem Begriffen Designetz oder Emil wenig anfangen können. „Nun muss aber der Zeitgeist zusammengeführt werden und wir wollen unseren Teil dazu beitragen“, erklärt der Verwaltungschef. Dass Freisen die erste Haltestelle an der „Route der Energie“ im Saarland ist, wundert Scheer keineswegs. „In Freisen ist seinerzeit der erste saarländische Windpark entstanden, das wurde offen kommuniziert und wir haben dazu die Menschen mitgenommen“, sagt der Bürgermeister.

Zur Energiewende habe die Gemeinde dadurch einen wichtigen Beitrag geleistet. „Die Energiespeicherung ist und bleibt künftig der wichtigste Part“, stellt er fest. Die nötige Technik dazu sei das eine, aber die Gesetze und Normen müssten passen, ergänzt VSE-Vorstand Gabriël Clemens. „Auch bei Flauten muss Strom sichergestellt werden“, betont Clemens.

Beim Forscherprojekt Emil gehe es darum, die Netzführung zu erproben und sie weiterzuführen und nicht nur neue Technologien zu testen. In Freisen sorgt das Projekt dafür, dass möglichst viel Strom aus regenerativer Energie aufgenommen und dorthin transportiert wird, wo er gebraucht wird. So werden Erzeugung und Bedarf ausgeglichen, kritische Netzsituationen vermieden und Netzverluste reduziert. Zugleich kann der Investitionsbedarf in den notwendigen Netzausbau minimiert werden.

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