Grüne Hölle Pedalritter in der Grünen Hölle Freisen

Freisen · Mehr als 750 Teilnehmer – eine Rekordbeteiligung – konnten die Veranstalter bei den zweitägigen Montainbike-Rennen in Freisen verzeichnen.

 Einfach mal unter (künstlichen) Palmen abhängen. So lässt man sich Entspannung nach dem Rennen gefallen.

Einfach mal unter (künstlichen) Palmen abhängen. So lässt man sich Entspannung nach dem Rennen gefallen.

Foto: Steffen Klos/Steffen Klos Germany Freisen Bur

Wer das Fegefeuer nicht scheut, der raste am vergangenen Wochenende mit seinem Mountainbike durch die grüne Hölle von Freisen. Und das waren mehr als 750 Biker, die der Abteilung Radsport des Motorsportclubs (MSC) Mithras Schwarzerden eine neue Rekordbeteiligung bei den zweitägigen Moutainbike-Rennen in Freisen bescherten. Für das gelungene Raderlebnis mit erhöhtem Adrenalinausstoß machte Uwe Glasen, Abteilungsleiter Radsport, die angebotenen gepflegten und anspruchsvollen Strecken klar. „Damit haben wir uns einen guten Namen erworben, und dazu war das Wetter einfach perfekt“, meinte Glasen. Die anstrengende Pedaltreterei durch die grüne Hölle ist eine Kombination aus Spitzensport, Partyspaß, ohne dabei den Sozialgedanken zu vergessen. Denn Grüne Hölle Freisen – kurz GHF – heißt für die Veranstaltungsmacher auch „Gemeinsam Helfen Freunde“.

Alina, die Tochter mit Handicap einer Trainerin der Radsportgruppe, hat ein nagelneues Rehabike für 4000 Euro bekommen. „Die Hälfte der Anschaffungskosten konnten wir einsammeln. Unsere Teilnehmer haben sich überragend an der Aktion beteiligt“, freute sich Glasen. Sportlich gesehen gingen alle Altersklassen bei den Jugendrennen an den Start. Erik Dambacher gewann das U5-Rennen rund um das Freisener Rathaus, der amtierende Deutsche Meister, Thore Hemmerling aus St. Ingbert, beendete die rasende U 17-Fahrt erwartungsgemäß als Erster. Im Top-Rennen über zwei Stunden siegte Marcel Scherer. Nach 1:22,10 Stunden und sechs absolvierten Runden stellte der Schmelzer sein Mountainbike ab. Das Youngtimer-Rennen machte der US-Amerikaner David Coax. Der 61-Jährige trat mit einem Gefährt, Baujahr 1977, an. „Das war ein Museumsstück und viel zu schade, um Rennen zu fahren“, schwärmte Glasen von dem Drahtesel. Martin Halm aus Hirzweiler siegte wie im Vorjahr bei den Enduros und Timo Buchheit im Singlespeed.

Nach der Sekundenhatz durften die Erstplatzierten im Ziel die Beine hochlegen, die Siegerehrung fand in einem gemütlichen Liegestuhl statt. Nicht immer im großen Gang haben am darauffolgenden Tag 500 Teilnehmer bei den Country-Touren-Fahrten (CTF) in die Pedale getreten. Streckenscout Michael Alles hatte von der trailfreien Runde bis zur Familientour verschiedene Strecken ausgesucht, um gleichermaßen den Trailliebhaber und den Genussbiker zu bedienen.

Und viele von ihnen trauten ihren Augen nicht. „Aber scheiß drauf, Malle ist nur einmal im Jahr.“ Auf dem Hellerberg stieg eine Ballermann-Party unter Palmen am Strand. Cocktails wurden geschüttelt, der abgekämpfte Biker konnte sich wie auf der Ferieninsel gemütlich zurücklehnen und seinen Durst mit Strohhalm aus dem Eimer löschen. An einer weiteren Station, dem Truck der Ahnungslosen, unterhielten DJ Hammerhart und DJ Pedal to the metal die Teilnehmer mit der passenden Mucke. „Wenn das nicht die Hölle ist, will ich in den Himmel“, hatte die Radsportgruppe das Rennwochenende überschrieben.

 Heiß her ging es bei dem zweitägigen Mountainbike-Event in Freisen. Da wurde kräftig in die Pedale getreten.

Heiß her ging es bei dem zweitägigen Mountainbike-Event in Freisen. Da wurde kräftig in die Pedale getreten.

Foto: Steffen Klos/Steffen Klos Germany Freisen Bur

Dazu meinte Glasen, sei für jeden etwas dabei gewesen. „Wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten“, stellte Glasen zufrieden fest. Einzige traurige Erkenntnis nach nun 13 Auflagen der Grünen-Hölle-Veranstaltung war der Diebstahl eines Moutainbikes. Im kommenden Jahr, am Freitag, 13. September, wird Luzifer das Fegefeuer in Freisen entzünden und an den darauffolgenden beiden Tagen geht es wieder durch die Hölle.

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