Freisener Schule ausgezeichnet Lohn für ein besonderes Konzept

Freisen · Nach zwei zweiten Plätzen: Die Gemeinschaftsschule Freisen gewinnt den Saarländischen Schulpreis.

 Die Gemeinschaftsschule in Freisen hat wieder einen Preis abgeräumt.

Die Gemeinschaftsschule in Freisen hat wieder einen Preis abgeräumt.

Foto: Marc André Müller

Aller guten Dinge sind drei. Nach dem Erreichen des jeweils zweiten Platzes im Jahr 2009 und 2013 wurde die Gemeinschaftsschule Freisen nun als Sieger des Saarländischen Schulpreises ausgezeichnet. Damit verbunden ist ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro.

In einem mehrstufigen Bewerbungsprozess wurde die Arbeit der Schule von einer mit Bildungsexperten besetzten Jury eingehend begutachtet und auf Herz und Nieren geprüft, teilt Schulleiter Marc André Müller mit. Im Fokus des Wettbewerbs stehen die sechs Qualitätskriterien Unterrichtsqualität, individuelle Förderung/Umgang mit Vielfalt, Verantwortung für sich und andere, Schulklima, Leistungen und Schule als lernende Institution, die auch beim Deutschen Schulpreis als Maßstab angelegt werden. „In allen sechs Qualitätsbereichen hat die GemS Freisen die Kriterien in besonderem Maße erfüllt“, stellte Jurymitglied Ruth Breuer, ehemalige Leiterin der Sophie-Scholl-Gemeinschaftsschule in Dillingen und Gewinnerin des Saarländischen Schulpreises 2017, in ihrer Laudatio fest.

„Das Konzept der Gemeinschaftsschule Freisen ist von Beginn an darauf angelegt, Schüler in ihrer Gesamtpersönlichkeit zu fördern. Sie lernen, wie sie ihre Arbeit selbst gestalten, wie sie ihre Fähigkeiten entwickeln und dank eines eigenen Sozialcurriculums auch, wie sie ein geschätztes Mitglied der Gemeinschaft werden können. Unterschiedliche Lernniveaus und abgestimmte Förderpläne tragen den Lernvoraussetzungen der Schüler Rechnung (...). Sie arbeiten in einem sehr hohen Maß eigenverantwortlich mit den von den Lehrpersonen erstellten Pensenplänen. Sie steuern in weiten Teilen ihren Lernprozess selbst, dokumentieren im Pensenbuch ihre Arbeitsorganisation und ihren Lernfortschritt und reflektieren beides, bevor sie sich neue Ziele setzen. Lehrern bleibt Zeit, auf die einzelnen Schüler einzugehen, ihre Lernfortschritte zu dokumentieren und sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Als Lernpartner sind sie immer ansprechbar“, heißt es weiter in der Laudation. Dieses Setting bilde im Übrigen eine optimale Voraussetzung, um in der Coronakrise den Umstieg auf Online-Lernen zu schaffen.

Schulleiter Müller, der aufgrund der aktuellen Coronabedingungen als einziges Mitglied der Schulgemeinschaft an der Auszeichnungsfeier in den Räumen der Stiftung Demokratie des Saarlandes teilnehmen durfte, zeichnete in seiner Dankesrede den Weg der Schulentwicklung in Freisen nach. Bereits 2007 unter dem damaligen Schulleiter Rolf Mohr wurde der Weg des besonderen pädagogischen Konzepts eingeschlagen. Letzteres wurde mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung konsequent umgesetzt und weiterentwickelt, was die Schule sowie das offene und freundliche Schulklima bis heute nachhaltig präge. „Der Saarländische Schulpreis bedeutet für uns Ehre und Verantwortung zugleich, denn wir werden uns auch in Zukunft nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern den Weg der Schulentwicklung weiterhin fortsetzen und auch andere Schulen an unseren Erfahrungen und unserem Wissen teilhaben lassen, wenn sie dies möchten.“, erklärt Müller. Unter dem Strich stehe die Erkenntnis, dass Schulentwicklung ohnehin nie abgeschlossen sein könne und einer starken Team- und Gemeinschaftsleistung bedürfe.

Müller zeigte sich am Tag nach der Preisverleihung dankbar und stolz. „Jetzt geht es zunächst in die ersehnten Pfingsferien, ehe am 31. Mai die Schule nochmal in Vollpräsenz startet“, schreibt er auf der Facebook-Seite der Schule. Und die nächsten Projekte und Vorhaben sind bereits in der Pipeline –unter anderem „möchten wir noch in diesem Schuljahr unsere Bewerbung als ‚Schule ohne Rassimus – Schule mit Courage’ abgeben“, so Müller.

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