Gemeinderat Freisen Sind die Zahlen bald schon Makulatur?

Freisen · Freisener Gemeinderat segnet den Haushalt 2020 einstimmig ab. 1,5 Millionen Euro werden investiert.

 Ein Großteil der Investitionen fließt in die Ausfinanzierung des Feuerwehrgerätehauses in Freisen.

Ein Großteil der Investitionen fließt in die Ausfinanzierung des Feuerwehrgerätehauses in Freisen.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Vielleicht sind die Zahlen schon bald Makualtur. Denn noch ist nicht absehbar, wie sich das Coronavirus auf die Finanzen der Gemeinde Freisen auswirkt. Dennoch hat der Rat in der jüngsten Sitzung (wir berichteten) den Haushalt 2020 einstimmig beschlossen. Den Tenor der Ratsmitglieder bringt der SPD-Sprecher Gerald Linn auf den Punkt: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“  Auch Alexander Becker von der CDU sieht eine „gesunde Mischung aus Sparen, Konsolidieren und Investieren“.

Ein erster Lichtblick sei dabei der Saarlandpakt, erklärte Becker. Wie sich dieser auf die Schulden der Gemeinde Freisen auswirkt, das erläuterte Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD): Zum 1. Januar 2020 lagen die Kassenkredite bei 18,5 Millionen Euro. Dabei habe die Gemeinde 2019 aus eigener Kraft rund drei Millionen Euro getilgt. „Das waren schmerzliche Beschlüsse“, erinnert sich Scheer. „Wir haben mit viel Selbstdisziplin geschafft, dass sich jedes Jahr besser gestaltet“, führt Linn aus.

2020 übernehme das Land 6,5 Millionen Euro an Krediten der Gemeinde Freisen, bis Ende 2023 könne die Gemeinde weitere 3,574 Millionen abgeben. Am Jahresende 2020 sollen die Kredite voraussichtlich bei zwölf Millionen Euro stehen. Für Scheer ist das ein riesiger Erfolg: „Die, die länger im Rat sind, werden sich erinnern, dass vor den Millionen mal eine 30 Stand.“ Die Entwicklung bedeute allein eine Zinsersparnis von etwa 100 000 Euro im Jahr. Aber: Die Gemeinde muss dann auch 162 000 Euro an Mindesttilgung im Haushalt nachweisen. Da kommen wohl weitere schmerzliche Beschlüsse auf den Rat zu.

Schon jetzt stehe, so Linn, im Haushalt die Substanzerhaltung im Vordergrund, die Investitionsquote sei zu gering. Größter Posten auf der Einnahmenseite sind laut Scheer die Schlüsselzuweisungen in Höhe von 2 895 000 Euro, die Gewerbesteuer schlage mit etwa 5,5 Millionen Euro zu Buche. Auf der Ausgabenseite fällt vor allem die Kreisumlage ins Gewicht: 5 321 400 Euro. Die Personalkosten belaufen sich auf 5 739 500 Euro. Vor allem in Bereich der Kindertagespflege seien die Kosten für das Personal enorm gestiegen, berichtet Scheer (siehe Grafik).

Rund 1,5 Millionen Euro investiert die Gemeinde 2020. Dabei fließen allein 200 000 Euro in die Ausfinanzierung des Anbaus an das Feuerwehrgerätehaus in Freisen. 180 000 Euro sind für den weiteren barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen eingeplant. Geld fließe „ausgeglichen“ in die Gemeinde, sagt Scheer, jeder Ortsteil werde bedacht. Und ein „dicker Brocken“ komme auch dem Bauhof zu, der unter anderem ein neues Fahrzeug erhält. Die Mitarbeiter des Bauhofs hätten das absolut verdient, sind sich die Ratstmitglieder einig. Scheer: „Weil er allen das ganze Jahr über hilft.“

 Haushalt Gemeinde Freisen

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Foto: SZ/Müller, Astrid
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