Gemeinderat Freisener Rathaus wird datenlos

Freisen · Gemeinderat stimmt zu, künftig vom zentralen Rechenzentrum in Losheim verwaltet zu werden.

 Das Rechenzentrum der Küs in Losheim.

Das Rechenzentrum der Küs in Losheim.

Foto: Dieter Ackermann

„Die Daten  der Bürger sind die Bodenschätze von heute“ – das sagte Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD) während der jüngsten Gemeinderatssitzung. Daher habe die Sicherheit der Daten oberste Priorität. Das sei mit ein Grund, warum sich die Gemeinde Freisen einem interkommunalen Projekt angeschlossen habe, einem Projekt, „das für alle Beteiligten ohne Probleme zu bewerkstelligen ist“, so Scheer. Künftig werden die Freisener Daten zentral verwaltet. Und das im Rechenzentrum  der Küs Data GmbH in Losheim. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorschlag einstimmig zu.

Zuvor aber hatte Dominik Carl von der Firma Krämer IT Solutions aus Eppelborn, die sich um die Computertechnik der Gemeinde Freisen kümmert, dem Rat erläutert, was es mit dem Rechenzentrum auf sich hat. Mehr als 20 Kommunen beteiligten sich an dem gemeinsamen Rechenzentrum, das kürzlich in Losheim eingeweiht wurde. Fünf Kommunen seien sogar schon eingezogen. Die Gemeinde Freisen soll im ersten Halbjahr 2019 „umziehen“, wie es Carl nennt: „Der Umzug dauert etwa zwei Monate.“ Dann werden die Daten, die derzeit in einem Serverraum im Rathaus verwaltet werden, in den modernen Anlagen in Losheim gesichert.  Anschließend werden zwei bis vier Wochen Techniker vor Ort sein, um die Mitarbeiter bei ihrer alltäglichen Arbeit zu betreuen, und, so Carl, um  „schnell reagieren zu können“.

Hardware-Kosten kommen, so führt Carl weiter aus, auf die Gemeinde keine zu. Die Computer, so Scheer weiter, würden so lange behalten, wie sie funktionieren. Und in Sachen Software sei sowieso eine Umstellung geplant gewesen – von dem Programm „Server 2008“ auf „Server 2016“. Die Kosten in Höhe von 35 000 bis 40 000 Euro für Dienstleitungen und Lizenzen würden also sowieso anfallen, so Carl. Und in Zukunft werde sogar noch Geld gespart, so Scheer. Weil ganz einfach Synergien genutzt würden – beispielsweise beim Ankauf von Lizenzen. Die Gemeinde  habe künftig den Serverraum als zusätzliches Büro zur Verfügung, müsse sich keine Gedanken um eine Klimaanlage für die Server machen. Außerdem übernehme das Küs die Verantwortung für alle Sicherheitsfragen.

  Bürgermeister Karl-Josef Scheer.

Bürgermeister Karl-Josef Scheer.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Mit der Umstellung gebe es eine Direktverbindung von Losheim ins Freisener Rathaus. „Das Rathaus ist dann datenlos, die Daten liegen alle gesichert im Datenzentrum“, so Carl. Und sicherer ginge es nicht: „Das Küs ist das höchstzertifizierte Rechenzentrum in Deutschland.“ Ganz im Gegensatz zu vielen kleinen Gemeinden, die „die Sicherheits-Standards – Stichwort Datenschutz – nicht aufrecht erhalten können“, wie Scheer betont.  Zwar ist sich der Bürgermeister bewusst: „Ein 100 Prozent sicheres Datennetz gibt es nicht.“ Aber: „Mit dieser Entscheidung haben wir alles Menschenmögliche getan.“

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