Ein nostalgischer Blick zurück

Reitscheid · 25 Jahre deutsche Einheit – am Samstag wird dieses Jubiläum an vielen Orten gefeiert. Auch in Reitscheid. Dort dreht sich am heutigen Freitag, 2. Oktober, ab 20 Uhr, bei der „DDRetro-Party“ im Sportheim alles um die Wiedervereinigung.

Christstollen, Trabant und spätestens seit dem Film "Goodbye Lenin" auch die Spreewaldgurken: Das alles steht für die DDR. Es gab also auch positive Dinge in der ehemaligen DDR. Das sagt auch Jörg Janes, Ortsvorsteher und Vorsitzender des SV Reitscheid : "Es war ja nicht alles schlecht." An Kommunismus, Stasi oder Honecker denken er und der Vorstand nicht, wenn sie am heutigen Freitag, 2. Oktober, feiern werden. Dann steht im Sportheim die "DDRetro-Party" auf dem Programm. Los geht's um 20 Uhr. Und es soll sich alles um die Wiedervereinigung vor genau 25 Jahren drehen.

Der SV Reitscheid veranstaltet immer mal wieder Parties, "bunte Abende", wie es Janes nennt. "Wir sind dann zufällig auf das Thema gestoßen", gibt Janes zu. Denn zuerst einmal legten die Vorstandsmitglieder das Datum fest. Der 2. Oktober, der wäre optimal. Aber da war doch was? Schnell sei klar gewesen, dass "25 Jahre Deutsche Einheit" das Motto des Abends sein müsste. "Wir werden Essen und Getränke aus der DDR anbieten", erzählt Janes. Von vornherein war klar, dass es Bier aus dem Osten geben wird. Das ist überall im Handel erhältlich, es kostete die Organisatoren also keine größere Mühe, das Getränk zu besorgen. Gleiches gilt für den Sekt, der nach einer Märchenfigur benannt ist. Schwieriger wurde es da schon bei den speziellen Pfefferminz-, Sauerkirsch- oder Aprikosen-Likören, für die der Osten Deutschlands berühmt sei. "Die haben wir im Internet bestellt", sagt Janes. Auch in Sachen Musik werde sich dem Motto angepasst, verspricht der Organisator. Sowohl Musik aus der Zeit der Wende werde gespielt als auch die von Bands aus dem Osten. Janes nennt die Puhdys und Udo Lindenberg als Beispiele. Mit Sicherheit wird auch der Klassiker "Wind of Change" der Scorpions nicht fehlen. Die Dekoration wird aus Fahnen und Bildern vom Mauerfall bestehen.

"Wir wollen keinesfalls die DDR wieder aufleben lassen", stellt Janes klar. Vielmehr gehe es darum, die Wiedervereinigung zu feiern und "einen kleinen Blick zurückzuwerfen". Für die meisten Mitglieder im Verein sei diese Zeit schon sehr weit weg, gerade bei den jungen Fußballern, die 1990 zum großen Teil noch nicht auf der Welt waren. Janes selbst ist auch erst 36. Dennoch habe er die Zeit der Wende verfolgt, daran könne er sich auch noch erinnern. Und in jüngster Vergangenheit habe ihn sein Beruf als Polizist in die Bundeshauptstadt verschlagen. Dreieinhalb Jahre lang war er in Berlin im gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrum eingesetzt. "Und da habe ich viele geschichtliche Plätze wie Museen oder Checkpoint Charlie besucht."

Diese Erfahrungen werde er auch in die Organisation der Party einfließen lassen. Und wer weiß, vielleicht fährt ja einer der Gäste mit einem Trabi vor.

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