Ein halbes Jahrhundert Gartenbau

Reitscheid · Am Sonntag, 2. Oktober, feiern die Obst-, Garten- , Heimat- und Naturfreunde Reitscheid in der Mehrzweckhalle ihr 50-jähriges Bestehen. Im Jahre 1966 wurde der Verein wiederbelebt. Drei Gründungsmitglieder werden während einer Feierstunde in der Mehrzweckhalle geehrt. Der Festtag beginnt mit einer Erntedank-Messe in der Halle.

 Die Gartenbauer sorgen dafür, dass es wie hier durch die Kirschblüte in Reitscheid schön bunt wird. 200 Obstbäume haben sie bereits im Dorf gepflanzt. Foto: Hoffmann

Die Gartenbauer sorgen dafür, dass es wie hier durch die Kirschblüte in Reitscheid schön bunt wird. 200 Obstbäume haben sie bereits im Dorf gepflanzt. Foto: Hoffmann

Foto: Hoffmann

Die Idee, den Obstbau in Reitscheid zu pflegen und zu fördern, entstand im Jahre 1917 zum Ende des schlimmen Hungerjahres nach dem Ersten Weltkrieg. 20 Mitglieder traten dem Obst- und Gartenbauverein bei der Gründungsversammlung in der Dorfschule bei. Der damalige Lehrer Kerber wurde Vorsitzender. "Noch heute stehen rechts der Fuchsfarm In den Kirschengärten verschiedene alte Obstbäume aus dieser Zeit", berichtet der aktuelle Vereinsvorsitzende Hermann-Josef Schneider.

Nach dem Krieg ohne Spitze

Nach dem Zweiten Weltkrieg sei der Verein von einigen Bürgern, aber ohne amtierenden Vorstand weitergeführt worden. "Die Kelter und der Laxemkessel waren damals in Privatbesitz", sagt Schneider. 20 Jahre später ist es auf seine Einladung hin zu einem Zusammentreffen mit dem Kreisgartenbauinspektor Alex Baron im Gasthaus Schneider gekommen. Zwölf Anwesende haben sich am 3. Februar 1966 bereit erklärt, ein Amt zu übernehmen. "Das war die Wiederbelebung des Vereins", betont Schneider, der sich damals als Schriftführer im Vorstand einbringt. Der damalige Monatsbeitrag sei mit einer D-Mark festgesetzt worden. 1987 hat der Verein seinen Namen und die Aufgaben erweitert. Fortan hieß er: Obst-, Garten- und Naturfreunde Reitscheid . 2007 ist der Beschluss gefasst worden, am dokumentierten Gründungsjahr 1917 festzuhalten. "Leider sind uns durch die Kriegsereignisse wertvolle Unterlagen verloren gegangen", bedauert der 69-jährige Vereinschef. 2015 wurde der Vereinsname um den Begriff Heimatfreunde erweitert. "Der Verein hat sich in Reitscheid verdient gemacht", meint Schneider. 700 neue Obstbäume seien im Dorf gepflanzt worden, die Gartenbauer haben die Patenschaft der Lourdesgrotte übernommen, Bänke aufgestellt und wirken beim Weihnachtsmarkt, Erntedankfest und anderen Festen mit. Aktuell zählt der Verein 75 Mitglieder. Am Sonntag, 2. Oktober, wird das 50-jährige Bestehen in der Mehrzweckhalle gefeiert. Um 10.15 Uhr eröffnet Pastor Hanno Schmitt mit einer Erntedank-Messe den Festtag. Nach dem Mittagessen beginnt um 15 Uhr der offizielle Teil. Landrat und Schirmherr Udo Recktenwald sowie der Kreisvorsitzende der Obst- und Gartenbauvereine, Rüdiger Rauber, werden zahlreiche Mitglieder ehren.

Zum Thema:

Auf einen Blick Ehrungen: Mit der goldenen Nadel des Landesverbandes werden die Gründungsmitglieder Hermann-Josef Schneider, Josef Alles und Alois Gierend ausgezeichnet. Zudem wird Hermann-Josef Schneider für 50-jährige Vorstandsarbeit, davon 35 Jahre als Vorsitzender, zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Des Weiteren wird die goldene Ehrennadel an Alois Dreher und Anton Wickenbrock verliehen. Die silberne Rose des Vereins erhalten: Roland Kniespeck, Herbert Haase, Rüdiger Lorenz, Thorsten Dausend, Werner Josef Haab, Edgar Schmidt, Elmar Schmidt, Karl Külpmann, Sigrid Dassler, Katharina Gemmel, Irene Stuppi. frf

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort